Platz an der Sonne

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Zusammen mit dem neuen Bildschirm kommt ein schneller Prozessor und eine neue Benutzeroberfläche, die sich endlich (wissentlich oder unwissentlich) eine Scheibe vom dahingehend vorbildlichen Becker Crocodile abgeschnitten hat. Die vorher bunten Comicbilder für Menüpunkte sind Listen gewichen, und diese Listen kann man jetzt wie am Smartphone lange geübt mit dem Finger scrollen. Den Aufbau dieser Menüs hat Garmin neu strukturiert, sodass ein großer Nerv-Faktor entfällt. Am 660 suchten selbst alte Hasen immer wieder dieselben Funktionen neu, weil die gewürfelte Struktur mnemonisch unverarbeitbar war. Große Verbesserung.

Kurvige Runden suchen

Wie schon das Zumo 390 oder der TomTom Rider bringt auch das 590er einen Streckenberechnungsmodus für kurvige Strecken mit. Sie bewertet das Kartenmaterial jedoch offenbar fundamental anders als TomTom, wie eine direkte Vergleichsfahrt von Stuttgart zur Roten Lache zeigt. Keine der Strecken ist so, dass ein Kenner sie ideal finden würde, doch beide Strecken sind interessant, obwohl die Überschneidung viel geringer ist als gedacht. Da herrscht zunächst subjektiver Gleichstand.

Wo der 590 jedoch vorbeiziehen kann: Er plant auch die typische „Runde“: nach verfügbaren Stunden, nach gewünschten Kilometern oder über einen gewünschten Zielpunkt. Das nimmt eine Menge langweilige Tourenplanung ab, lässt also mehr Zeit zum Motorradfahren. Auch diese Generation des Zumo verarbeitet auch topographische Karten, zum Beispiel für Endurotouren oder Wanderungen mit und ohne Fahrrad. Diese Karten kosten extra. Updates für die Straßenkarten sind kostenlos.

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Das Smartphone-Zeitalter berücksichtigt Garmin mit einer kostenlosen App, die über den Internetzugang des Smartphones Verkehrsinfos und Wetterdaten lädt und auf dem Sonnenschirm des 590 anzeigt. Warum Entwicklern bei „entwickle mir eine Äpp!“ stets ein Wetterdings als erstes einfällt, bleibt mir schleierhaft. Den Vorteil, das Wetter auf dem Navi statt morgens oder zwischendurch direkt auf dem Smartphone zu sehen, sehe ich nicht. Auch Verkehrsdaten sind auf dem Motorrad viel weniger wichtig als im Auto.