Viel Leistung fürs Geld: Unterwegs im Nissan 370Z Nismo

Preis-Power-Sieger

Kaum ein Auto bietet für dieses Geld derart viel Leistung. Für 44.900 Euro liefert Nissan im 370Z Nismo immerhin 344 PS. Warum es für deutlich weniger Geld fast genauso schnell geht und wie sich der starke Japaner anfühlt, verrät dieser Fahrbericht

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Köln, 13. Juni 2013 – Kaum ein Auto bietet für dieses Geld derart viel Leistung. Für 44.900 Euro liefert Nissan im 370Z Nismo immerhin 344 PS. Warum es für deutlich weniger Geld fast genauso schnell geht und wie sich der starke Japaner anfühlt, verrät dieser Fahrbericht.

Kein Underdog

Anders als beim Juke wirkt die Nismo-Optik beim 370Z sehr stimmig. Schon das Paket aus grauer Spoilerlippe, Seitenschweller-Verkleidungen und wenig dezentem Heckflügel taugt als Eyecatcher, dazu gibt es 19-Zöller. Auf die Blicke anderer Autofahrer muss man gefasst sein, besonders der Flügel auf dem Hinterteil des 370Z erinnert etwas an Opel-Manta. Auch die Marketingabteilung mischt kräftig mit. So ist in der Beschreibung des Nismo von einer „aggressiver gestalteten Frontpartie“ die Rede. Bei Licht betrachtet ist die Öffnung in der Front etwas kleiner als bei den anderen Modellen, zudem fielen seitliche Leuchten weg und die Radhäuser wurden etwas weiter nach außen gezogen. Das steht dem Auto durchaus gut, doch das der 370Z deswegen aggressiver dasteht, fand in der Redaktion keine Mehrheit.

Die Sportsitze beeindrucken mit vorzüglicher Passform. Das Leder-Alcantara-Lenkrad hat im Nismo eine rote 12-Uhr-Markierung im Kranz bekommen. Im Cockpit fällt leider scharfkantiges Hartplastik unangenehm auf, allgemein könnte die Materialanmutung im Innenraum besser sein. Der 370Z Nismo ist ein reiner Zweisitzer, hinter die Lehnen passt bestenfalls ein Sixpack Bier. Der Kofferraum ist so flach, dass eine Getränkekiste schon zu hoch ist.

Ein wenig mehr Kraft

Aus dem 3,7-Liter-V6 haben die Nissan-Techniker 16 PS mehr rausgeholt, also 344 statt 328 PS. Ziemlich klein fällt der Zuwachs beim Drehmoment aus: Fünf Newtonmeter mehr, insgesamt sind es 371. Als erstes Lebenszeichen gibt der Nismo-Z ein kräftiges Röhren von sich, um dann in brummeligen Leerlauf zu fallen. Bei eher gemächlicher Fahrweise hält sich der V6 überraschend zurück, mit dezent-dumpfem Klang geht es durch die Stadt und über Land. Mit der knackigen Schaltung und ihren kurzen Wegen macht jeder Gangwechsel Freude. Weniger spaßig ist das unangenehm stark gestraffte Fahrwerk, welches präzise über Fahrbahnverwerfungen informiert. Ein weiteres Manko: Trotz sehr gutem Einlenkverhalten und hoch angesiedeltem Grenzbereich wirkt der 370Z Nismo auf Landstraßen recht schwerfällig. Mit gut 1,6 Tonnen Leergewicht fehlt ihm ein wenig die Dynamik eines 300 Kilogramm leichteren (und rund 150 PS schwächeren!) Toyota GT86. Wie bei den anderen Z-Modellen verbessert ein Lamellen-Sperrdifferenzial die Traktion.