Coupé in XXL

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Beim beherzten Tritt aufs Gaspedal reißt er zwischen 2000 und 3000 Touren so richtig an. Drei Turbolader verhelfen seiner Maschine zu 740 Nm Drehmoment. Fast beeindruckender als der Abzug ist die Dynamik des 2,2-Tonners. Mit nur geringer Wankneigung durcheilt der X6 die Kurven, in denen er naturgemäß früher als ein M3 zum äußeren Rand drängt. Speziell im einstellbaren Sport-Modus gibt die Lenkung eine präzise Rückmeldung, während die Federung trotz der bei uns montierten 20-Zöller nicht unkomfortabel wirkt. Auf Dauer störend ist nur der durch höhere Drehzahlen verursachte kernige Sound, dessen V8-Imitation recht schnell nervt.

2000 Euro Abstand zum X5

Falls Sie übrigens etwas für ihren örtlichen Reifenhändler tun wollen: Der X6 lässt sich sogar zum Drift überreden. Und auch Spagat scheint er zu können, immerhin 50 Zentimeter Wattiefe und eine Bodenfreiheit von 21 Zentimetern gibt der Hersteller für seinen Allradler an. Das sollte zum Erreichen von Almhütten bei schlechter Witterung ausreichen.

Der Verkauf beginnt ab 6. Dezember 2014 bei 65.650 Euro für den X6 xDrive30d, der von uns getestete M50d steht mit 87.300 Euro in der Liste. Damit liegt er rund 2000 Euro über dem gleich motorisierten X5. BMW verweist stolz darauf, dass die Serienausstattung erweitert wurde. Im Preis inbegriffen sind bei allen X6 eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, eine Sitzheizung vorne, 19-Zoll-Alus, ein Tempomat mit Bremsfunktion, ein Spurverlassenswarner und Xenon-Scheinwerfer. Beim M50d kommen noch ein adaptives Fahrwerk, Sportsitze und ein M-Lenkrad mit Schaltwippen hinzu.

Die obligatorische Frage nach der Konkurrenz ist beim X6 relativ schwer zu beantworten. Noch ist er nämlich ein ziemlich einzigartiges Konzept. Halbwegs vergleichbar ist der Range Rover Sport, der mit 339 PS starkem Diesel 85.310 Euro kostet. Doch im nächsten Jahr bekommt der BMW eine möglicherweise härtere Nuss vom schwäbischen Erzrivalen vorgesetzt: 2015 startet die Serienversion des Mercedes "Concept Coupé SUV".

Anreise, Verpflegung und Probefahrt gingen auf Kosten des Herstellers (imp)