BMW stellt in Mailand die F 800 GT als Nachfolgerin der F 800 ST vor

Reisefertig

BMW stellt auf der Mailänder Motorradmesse EICMA (15. bis 18.11.2012) die F 800 GT als Nachfolgerin der F 800 ST vor. Angesichts der Wandlung vom Sport Tourer zum Grand Tourer ist man fast versucht, von einer erweiterten Modellpflege zu sprechen

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Reisefertig: Der Sport Tourer wird zum Grand Tourer. 9 Bilder
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Von
  • Florian Pillau

München/Mailand, 13. November 2012 – Aufstrebende Mittelklasse: Der Sport Tourer wird zum Grand Tourer. BMW stellt auf der Mailänder Motorradmesse EICMA (15. bis 18.11.2012) die F 800 GT als Nachfolgerin der F 800 ST vor. Den Unterschied ST und GT macht eine Vielzahl kleiner Verbesserungen. Wäre darunter nicht eine deutlich entspanntere Fahrerposition, wäre man fast versucht, von einer Modellpflege zu sprechen.

Bewährter Rotax-Twin

Als Antrieb behält sie den bewährten, leicht skurrilen wassergekühlten Zweizylinder-Paralleltwin mit 798 cm3 Hubraum von Rotax mit vierfach gelagerter Kurbelwelle, vier Ventilen pro Zylinder und Ausgleichspleuel zwischen den Zylindern. Gegenüber den 62,5 kW (85 PS) der ST leistet der mit 12,0 hoch verdichtende Motor dank überarbeiteter Abstimmung nun 66 kW (90 PS) bei unveränderten 8000/min. Neu an der F 800 GT sind auch Auspuffkrümmer und Endschalldämpfer, eine Übernahme vom Roadster F 800 R. Als Sekundärtrieb bietet sie im Gegensatz zu ihren Verwandten GS und R einen wartungsfreien, leichten und leisen Zahnriemen.

BMW kündigt eine verbesserte Ergonomie, eine neue Vollverkleidung und ein noch praxisgerechteres Gepäcksystem an. In Verbindung mit der um elf Kilogramm gesteigerten Zuladung (auf 207 kg), einem 20 Millimeter höheren Lenker und einer von 840 auf nun 800 Millimeter abgesenkten Sitzhöhe soll sie den Tourenkomfort einer „Gran Tourismo“ bieten. ABS ist nun serienmäßig, weil ohnehin Pflicht, es soll das derzeit modernste 2-Kanal-ABS von BMW Motorrad mit einem zusätzlichen Drucksensor im vorderen Bremskreis für verbesserte Regelgüte sein. Die automatische Stabilitätskontrolle ASC (Automatic Stability Control) und die elektronische Fahrwerksanpassung ESA (Electronic Suspension Adjustment) für die Einstelllung des hinteren Federbeins bietet BMW optional an. ESA kommt damit laut BMW erstmals in der Mittelklasse zum Einsatz. Gegenüber der ST wurde der Federweg um 15 auf 125 Millimeter gekürzt, die Einarmschwinge um 50 Millimeter verlängert. Man kann sich vorstellen, dass durch die letztere Maßnahme vor allem der Geradeauslauf ruhiger wird – folgerichtig für eine GT.

Schwingenverlängerung

Als Zubehör ist für die neue F 800 GT unter anderem eine Leistungsreduzierung auf 35 kW (48 PS) für Führerscheinneulinge bis 25 Jahre, ein Komfortpaket mit Bordcomputer, Heizgriffen, Kofferhaltern und Hauptständer sowie ein 1,7 kg leichterer Sportschalldämpfer von Akrapovič für besonders kernigen Zweizylinder-Sound erhältlich. Preise für die F 800 GT nannte BMW noch nicht, die F 800 ST kostet bisher 9770 Euro. Erhältlich ist die F 800 GT nach Auskunft von BMW ab Februar 2013. (fpi)