Rightsizing bei Toyota: RDE lässt Hubraum wachsen
Auf dem Autosalon von Genf (9. bis 19. März) wird eine überarbeitete Version des Toyota Yaris vorgestellt und mit ihr ein neuer Motor. Toyota schreibt, man werde den bisher eingebauten 1,33-Liter-Vierzylinder-Ottomotor durch einen mit 1,5 Litern Hubraum ersetzen
- Florian Pillau
Auf dem Autosalon von Genf (9. bis 19. März) wird eine überarbeitete Version des Toyota Yaris vorgestellt und mit ihr ein neuer Motor. Toyota schreibt heute, man werde den bisher eingebauten 1,33-Liter-Vierzylinder-Ottomotor durch einen mit 1,5 Litern Hubraum ersetzen, „um den Vorgaben der ‚Real-Driving’-Emissionsmessung besser gerecht werden zu können”. Als Teil der ESTEC-Familie (Economy with Superior Thermal Efficient Combustion) bringt der neue 4-Zylinder-Motor neue technische Lösungen in Serie, die bei verbesserter Fahrbarkeit eine höhere Leistung und (im Yaris in der Ausstattung mit CVT-Getriebe) eine Verbrauchssenkung von 12 Prozent im NEFZ bringen soll. Den etwas geringeren Effekt mit manuellem Schaltgetriebe hat Toyota noch nicht beziffert.
Rauf mit Rendite und Zufriedenheit
An eine Aufladung denkt Toyota auch diesmal nicht, vielmehr an eine sehr flexible Verbrennungssteuerung mit variablem Ventiltrieb und einer Menge Feinarbeit mit prinzipiell längst im Tuning bewährten Maßnahmen. Im Gegensatz zu Volkswagen, wo man gerade einen 1,5-Liter-Ottomotor mit einem VTG-Lader vorgestellt hat, spart Toyota die Kosten für einen Turbolader ein und senkt ohne Ausfallrisiko eines zusätzlichen Aggregats statistisch gesehen auch die Haltungskosten. Das ist einerseits profitabler für den Hersteller und erhöht andererseits die Kundenzufriedenheit. Technisch gesehen rückt Toyota damit sehr nah an das Konzept von Mazda, das allerdings die Einführung einer homogenen Raumzündung (HCCI) zum erklärten Ziel hat. Eine kürzlich in der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei erschienene Meldung bestätigte Mazdas Plan, solche Motoren bereits im nächsten Jahr in Serie zu produzieren. Eine Stellungnahme seitens Mazda steht aber noch aus.
Toyotas neuer Saugmotor mit 1496 Kubikzentimetern soll 111 PS (82 kW) leisten und ein Drehmoment von 136 Nm bei 4400/min entwickeln, wobei 118 Nm bereits ab 2000/min anliegen sollen. Das ist für einen nicht aufgeladenen Motor dieser Größe eine ziemlich elastische Charakteristik. Die Leistungssteigerung im Vergleich zu seinem Vorgänger mit dem 1,33-Liter-Motor bringt im neuen Yaris eine Verbesserung von 0,8 Sekunden bei der Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (11,0 gegenüber 11,8). Bei der Elastizitätsmessung von 80 auf 120 km/h nimmt er seinem Vorgänger über eine Sekunde ab und bewältigt sie in 17,6 statt 18,8 Sekunden. Das scheint vergleichbar zu sein, denn viel dürfte die Modellpflege weder am Gewicht noch an den aerodynamischen Eckdaten des Autos geändert haben.