Rückkehr der Sechser
Beim M3 und M4 besinnt sich BMW auf seine große Sechszylinder-Tradition. Mit Biturbo-Aufladung erreichen die Drei-Liter-Motoren 431 PS und 550 Nm. Ob sie ein würdiger Nachfolger für den Saug-V8 sein können, haben wir auf Straße und Rennstrecke probiert
- Florian Pillau
Faro (Portugal), 9. Mai 2014 – Der BMW M3 bekommt gleich zwei Nachfolger. Wie bei den zivilen Varianten wird jetzt zwischen Drei und Vier unterschieden. Der neue M3 ist vorerst eine viertürige Limousine, eventuell folgt noch ein Kombi. Der M4 rollt zunächst als Coupé an den Start, das Cabrio wurde bereits vorgestellt. Sie standen uns für einige intensive Stunden zur Verfügung.
Beide sind 4,67 Meter lang und 1,87 Meter breit, in der Höhe gibt es eine Differenz von vier Zentimetern. Die Verbreiterung gegenüber den Serienmodellen wurde nötig wegen der weit ausgestellten hinteren Radhäuser, in denen 275 Millimeter breite Reifen auf 18-Zoll-Felgen Platz finden mussten. Weitere Merkmale des kräftigen Doppels: der vordere Stoßfänger mit vergrößerten Luftöffnungen, eine Motorhaube mit Powerdome, aerodynamisierte Außenspiegelgehäuse, ein CFK-Dach sowie vier eng zusammenliegende Auspuffrohre. Wer schon im Stand die Sau rauslassen will, kann zu Metalliclacken wie "Austin Gelb" oder "Yas Marina Blau" greifen.
Sechszylinder-Kompetenz
Innen unterscheiden diverse M-Applikationen den M3 und M4 von einem 320d oder 420d, der bis 330 km/h reichende Tacho zeigt, dass wir uns nicht in einem Angestellten-Diesel befinden. Für den gäbe es zwar auch das hübsche M-Sportlenkrad mit recht dickem Kranz, nicht aber die sehr bequemen Sportsitze. Leider versperren ihre Wangen den Griff zum Gurt, eine integrierte Lösung oder ein Gurtbringer wären besser. Unsere Empfehlung: Sparen Sie sich die mindestens 1850 Euro Aufpreis für die Vollleder-Ausstattung. Der serienmäßige Leder-Stoff-Mix in Carbon-Optik sieht bereits klasse aus.
Der neue Reihensechszylinder mit Biturbo-Aufladung und 431 PS basiert auf dem Block des N55 aus dem 335i/435i. Das Dreiliter-Aggregat soll den bisherigen V8 mit 420 PS adäquat ersetzen. Neben elf PS mehr legt das maximale Drehmoment um fast 40 Prozent auf 550 Nm zu. Die thermische Standfestigkeit sollen mehrere Kühler, eine Magnesium-Ölwanne und ein Rücklaufsystem im Bereich des Turboladers garantieren. Wie gehabt wird bei 250 km/h abgeregelt, gegen Aufpreis hebt BMW das Limit auf, was dann 280 km/h erlaubt.