Schlicht ergreifend

Inhaltsverzeichnis

140 Teile der 650er wurden laut Suzuki neu gestaltet. Obwohl es auf dem Papier erst einmal so aussieht, als ob der 90-Grad-V2-Motor unangetastet geblieben wäre, leistet er vier PS mehr bei identischem Hubraum von 645 Kubikzentimetern. Die Maximalleistung von 76 PS liegt jetzt bei 8500/min an, das sind nur hundert Touren mehr als bislang. Auch hier hat die Entwicklungsabteilung gründlich Hand angelegt und sechzig Teile des Motors überarbeitet, unter verbessern nun zwei Zündkerzen pro Zylinder die Verbrennung und senken die Klopfgefahr. Das maximale Drehmoment bleibt mit 64 Nm identisch, ein Wert, der sich schon bei der Vorgängerin als ausreichend anfühlte. Eben weil einige Komponenten an der Gladius prima funktionierten, sah man bei Suzuki keinen Anlass sie zu ändern, das trifft auf die konventionelle Telegabel mit 41 Millimeter Durchmesser ebenso zu wie auf die Tokico-Bremsanlage, die Felgen, die Kastenschwinge und die Rückspiegel.

Besonders einsteigerfreundlich

Suzuki hat mit der SV 650 die Einsteiger im Visier, insbesondere weibliche Fahranfänger. Zwei Punkte waren daher bei der Entwicklung besonders wichtig. Erstens eine niedrige Sitzhöhe von nur 785 Millimeter und einem vorne relativ schmal zulaufenden Sitzpolster. Das ermöglicht es auch Kurzgewachsenen, mit beiden Füßen den sicheren Boden zu erreichen. Zweitens die von Suzuki „Low RPM Assist System“ getaufte Technik. Es aktiviert ein Ventil zur Steuerung des Leerlaufs und erleichtert das Anfahren schon bei niedrigen Drehzahlen. Im Stop-and-go-Verkehr der Innenstadt eine entscheidende Hilfe für Anfänger, weil das Abwürgen des Motors bei zu schnell losgelassener Kupplung weitgehend verhindert wird. Ziemlich clever von Suzuki und für viele Führerscheinnovizen bestimmt ein Kaufargument.

Dazu kommt noch das „Easy Start System“, bei dem der Startvorgang auf einen kurzen Knopfdruck reduziert wird. Suzuki verspricht hierbei ein sanfteres und verbessertes Startverhalten, bei dem eine effizientere Verbrennung und geringerer Verbrauch erzielt wird. Auch während der Fahrt soll der Motor sparsamer geworden sein, der Hersteller gibt nur 3,8 Litern auf hundert Kilometern an. Bei einem 13,8-Liter-Tank errechnet sich eine theoretische Reichweite von 363 Kilometern. Lange Strecken macht ein breites Sitzkissen für den Piloten erträglich, die hintere Sitzfläche fällt nicht ganz so üppig, aber immer noch akzeptabel aus.