BMW 518d Touring im Fahrbericht: Wie fährt sich der Basis-Diesel?

Schnell wie damals

Seit Juli 2013 hat BMW den 518d im Programm. Er ist nicht nur der billigste, sondern auch der schwächste 5er. Eine Ausfahrt sollte zeigen, wie gut der 143-PS-Diesel mit dem schweren 5er Touring harmoniert

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 25 Kommentare lesen
29 Bilder
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Martin Franz
Inhaltsverzeichnis

München, 11. Februar 2014 – Der BMW 518d ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich die Maßstäbe in den vergangenen 20 Jahren verschoben haben. Kurze Rückblende: Anfang der 1990er-Jahre hieß der stärkste 5er-Diesel 525tds. Der hatte einen 2,5-Liter-Reihensechszylinder mit 143 PS und 260 Nm. Das reichte für bis zu 207 km/h und eine Beschleunigungszeit von 0 auf 100 km/h in rund elf Sekunden. Damals waren das Werte, die einen unerhört flotten Diesel kennzeichneten. Der Verbrauch liegt bei rund 8,5 l/100km, über die Abgaswerte decken wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens.

Nah am 520d

Heute liegen die Dinge anders: Der 143-PS-Diesel ist die Basis, alle weiteren Selbstzünder leisten wesentlich mehr. Die damaligen Werte sind unserer hektischen Zeit bestenfalls Mittelmaß. Der aktuelle 518d läuft mit maximal 205 km/h ähnlich schnell, beschleunigt aber trotz 200 kg mehr in 10 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Doch viel wichtiger als die Werte auf dem Papier sind die subjektiven Eindrücke. Der Zweiliter-Vierzylinder leistet in der aktuellen Ausbaustufe hier 360 Nm. Das sind läppische 20 Nm weniger als der 520d mit 184 PS zu bieten hat.

Dem entsprechend ähnelt sich das Empfinden: Im direkten Vergleich fällt der 518d erst bei hohem Tempo deutlich zurück. Überholmanöver auf der Landstraße sind etwas zäher, auch das Einfädeln auf eine volle Autobahn ist vielleicht nicht ganz so souverän wie bei den stärkeren Modellen. Doch dass hier kein Rennwagen bereitsteht, dürfte jedem klar denkenden Interessenten bewusst sein. Wer nicht mit der Stoppuhr in der Hand unterwegs ist, kann mit den gebotenen Fahrleistungen gut leben. Wer stets zügig unterwegs ist, landet im Bereich von unserem Testverbrauch von 7,3 Litern. Mit etwas mehr Gelassenheit sind Werte knapp über sechs Liter möglich. Im NEFZ verspricht BMW je nach Reifenformat zwischen 4,9 und 5,3 Liter.

Der Motor ist im Prinzip der gleiche wie im 520d: Ein Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum, der seit 2007 produziert wird. In der Zwischenzeit wurde der Motor ein paar Mal überarbeitet. Im 520d verbaut BMW Piezo-Injektoren, im 518d Magnetventil-Injektoren. Mit der Steuerkette auf der Getriebeseite haben sich die Ingenieure allerdings keinen Gefallen getan. Durch ein scharfkantiges Kettenrad und fehlerhafte Spanner machte die Steuerkette in den ersten Baujahren manchmal Geräusche. Für die Reparatur muss durch die Position der Steuerkette der ganze Motor raus. Inzwischen soll das Problem gelöst sein.