Sticht!

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An der Ampel geht beim Auskuppeln der Motor aus – eine Start-Stopp-Automatik ist bei der 110-PS-Variante Serie. Als Getriebe gibt es serienmäßig eine Fünfgang-Schaltung, die mir keine Probleme bereitet. Auch die Lenkung geht in Ordnung, zumindest auf den wenig Dynamik zulassenden Straßen rund um die holländische Hauptstadt. Das Fahrwerk wirkt beim simulierten Slalomfahren schwammig; der Cactus wankt in den Kurven stark. Und beim Überfahren der in Holland allgegenwärtigen "Drempel", den recht hohen Temposchwellen, hüpfe ich mit meiner Beifahrerin ganz schön auf und nieder. Aber wie gesagt: Der Cactus ist eher was für Cruiser, nichts für eilige Fahrer.

Einparken ohne Fahrer, mit Schwung

Viele Assistenten hat der Cactus nicht an Bord, aber das Symbol für den Einparkassistenten verleitet mich dann doch zum Ausprobieren. Der Helfer übernimmt nicht nur die Lenkrad-Kurbelei, sondern auch die Bedienung von Gas und Bremse. Das Auto fährt allerdings so schwungvoll in die Lücke, dass ich instinktiv doch bremse. Ein Blick auf das Bild der Rückfahrkamera und die Piepssignale zeigen mir allerdings, dass noch zehn Zentimeter Platz sind. Egal, ich stehe ja schon in der Lücke: Experiment geglückt. Das Ausparken beherrscht der Assistent ebenso.

Die Vordersitze machen einen guten Eindruck, sie sind allenfalls etwas weich. Wer eine Version mit automatisiertem Schaltgetriebe bestellt, erhält eine durch Polster zwischen den Sitzen simulierte durchgehende Bank, die das Durchrutschen vom Fahrer- auf den Beifahrerplatz ermöglicht. Denn hier gibt es keinen Getriebewahlhebel, sondern nur drei Knöpfe: D, N und R. Beim Parken muss die Handbremse gezogen werden.

Kindersitze mit Ausstellfenstern

Im Fond des C4 Cactus bleibt für diese Klasse sehr viel Kniefreiheit, doch nach oben geht es beengt zu: Wenn ich mich als 1,75 Meter großer Sitzriese strecke, bohrt sich mein Kopf in die Dachpolsterung. Die hinteren Seitenfenster lassen sich nicht versenken, sondern nur ausstellen - sowas ist zwar bei Kleinstwagen üblich, aber bei einem familientauglichen Mini-SUV ein Abwertungsgrund.

Der Kofferraum fasst 348 bis 1170 Liter. Viel ist das nicht, wie der Vergleich mit dem nur sechs Zentimeter längeren Skoda Yeti zeigt – in den passen 405 bis 1705 Liter. Doch die Werte würden für mich in Ordnung gehen, wenn das Gepäckabteil nicht so unpraktisch wäre. Erstens stört die extrem hohe Ladekante in Kombination mit einer hohen Ausladeschwelle. Und zweitens lässt sich die Rücksitzlehne nur ungeteilt umklappen. Dazu braucht man zwei Mann, weil die Verriegelung links und rechts gleichzeitig betätigt werden muss. Außerdem entfällt die Möglichkeit, zu dritt mit größerem Gepäck zu fahren.

Günstig ab 75 PS

Marktstart für den C4 Cactus ist am 13. September 2014. Die Preise beginnen bei 13.990 Euro. Dafür erhält man aber nur die 75-PS-Basisversion. Den gefahrenen e-THP 110 gibt es ab 17.090 Euro. Das ist günstig, denn die meisten Konkurrenten liegen jenseits von 18.000 Euro, preiswerter sind nur Mitsubishi ASX und Dacia Duster. Die Basisversion des Cactus e-THP 110 namens Live ist allerdings auch recht karg ausgestattet. An Bord sind der Sieben-Zoll-Touchscreen, Airbumps in Schwarz, elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne, ein Tempomat und ein Radio mit Lenkrad-Bedientasten. Optional gibt es für die Live-Version außer einer Klimaanlage, einer Sitzheizung und Metallic-Lack nicht viel zu bestellen. Nette Extras wie Rückfahrkamera, Einparkassistent, Glasdach, eine Dachreling oder auch nur Airbumps in anderen Farben sind den höheren Versionen Feel und Shine vorbehalten. (imp)