Die elektrische Harley-Davidson Livewire testet Kundenreaktionen

Stromschlag

Harley-Davidson verkauft einen verklärten Vergangenheitstraum und hat es daher stets schwer, mit Neuerungen an den Markt zu gehen. Die neueste Blasphemie für Alt-Fans: ein Elektromotorrad. Ein richtig schönes ...

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Schöne Roadster-Linie irgendwo zwischen einer Ducati Monster und einem Flat Tracker. 7 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Clemens Gleich
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Milwaukee (USA), 20. Juni 2014 – Ausgerechnet Harley-Davidson stellt mit Project Livewire ein elektrisches Motorrad vor. Der schön geschnittene Roadster zitiert Harleys Flat Tracker und ist ein Prototyp, mit dem die Company ab 2015 durch die USA und Europa touren will, um Kundenmeinungen bei Probefahrten abzufragen. Die Erfahrungen, die dabei gesammelt werden, sollen in die Weiterentwicklung des Motorrads einfließen.

Sehr viele technische Daten über den Prototypen von "Project Livewire" gab Harley-Davidson bislang aber nicht bekannt. Derzeit sehen die Entwickler eine Maschine mit 74 PS, 70 Nm und einer Höchstgeschwindigkeit von rund 150 km/h vor. Von 0 auf 100 schafft es das Motorrad laut Harley-Davidson in 4 Sekunden. Über das Gewicht und die Akkukapazität (die ja direkt voneinander abhängen) gibt es derzeit nur Ratespiele von Experten. 200 bis 250 kg und 7 bis 10 kWh stehen zur Diskussion, mitschätzen kann man bei Harleys Angabe von 3,5 Stunden Ladezeit bei 220 Volt mit Erfahrungswerten von Ladekurven und typischen angenommenen Stromstärken. Was Harley noch angibt, ist die Reichweite: 85 km. Zum Streunern, dem Haupteinsatzgebiet des Motorrad-Roadsters, ist das ungenügend.

Elektrisches Sound Engineering

Dass der Sound für eine Harley wichtig ist, das ist auch dem Hersteller klar: "Der Sound ist ein wichtiger Teil des Nervenkitzels", meint Mark-Hans Richer, Chief Marketing Officer bei Harley-Davidson. "Der Sound von Project Livewire wurde so gestaltet, dass er sich sowohl von Verbrennungsmotoren als auch von anderen E-Bikes unterscheidet." Man solle eher an einen Düsenjet auf einem Flugzeugträger denken. Das prägnante "Wuii" des Antriebs entsteht einerseits ähnlich wie bei BMWs C Evolution in den Zahnriemen des Antriebs. Es stammt jedoch außerdem in stärkerer Form vom Kegeltrieb, der die Drehrichtung des aus wahrscheinlich optischen Gründen längs liegenden Motors um 90° umlenkt für das Zahnriemenritzel des Endantriebs.