Stromschlag

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Die Reaktionen der Klientel auf Project Livewire sind erwartungsgemäß gemischt – und Harley-Davidson ist sich der Zumutung für eine bestimmte Kundschaft auch bewusst: "Vergleichen Sie die Maschine nicht mit einem E-Auto, vergleichen Sie sie mit einer E-Gitarre!", verlangt das Marketing zur Ankündigung des Projekts. "Vom kraftvollen Styling und dem längs montierten E-Motor über Harley-Davidson Look, Sound und Feeling bis zur dynamischen Power und den kraftvollen Bremsen. Dies ist eine echte Harley-Davidson – mit Abmessungen, die wie geschaffen sind für die Straßen der City."

Neue Kunden vs. die alten Fans

Harley-Davidson versucht immer wieder, neue Käuferschichten zu erschließen, sichtbar zuletzt an der Street 750. Das Problem der Company sind dabei stets die sehr konservativen Stammkunden, die jede Abweichung vom alten 45°-V-Twin zunächst ablehnen. Man hofft daher wie bei der Street auf neue, jüngere Kunden, wobei die natürlich erst einmal die Kaufkraft belegen müssen, den Akku zu erwerben. Harley-Davidson will nach der weltweiten Tour mit den Prototypen entscheiden, ob und wann eine elektrische Harley auf den Markt kommt – und wie sie dann konkret ausgestattet ist. Denn mit 85 km Reichweite kann der Hersteller tolle Probefahrten anbieten, aber keine reale Roadster-Reichweite.

In den USA sind die ersten Motorrad-Journalisten bereits mit dem Harley-Prototypen gefahren und zeigen sich sehr angetan, auch im Vergleich zur Konkurrenz der anderen US-Marken Zero oder Brammo. "...the Harley-Davidson LiveWire is the best electric motorcycle I’ve ridden", schreibt etwa Jeff Allen für Cycle World. (cgl)