Stufenlos mit Stufe

Toyota kündigt CV-Getriebe mit Anfahrgang an

Toyota erweitert seine vor zwei Jahren erstmals vorgestellte Antriebsarchitektur „Toyota New Global Architecture“ (TNGA) unter anderem um ein neues stufenloses Schubgliederband-CV-Getriebe mit Anfahrgang

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Von
  • Florian Pillau

Toyota erweitert seine vor rund eineinhalb Jahren erstmals vorgestellte Antriebsarchitektur „Toyota New Global Architecture“ (TNGA) unter anderem um ein neues stufenloses Schubgliederband-CV-Getriebe mit Anfahrgang.

Eine Anfahrstufe in einem stufenlosen Getriebe ist eine bei Pkw weltweit erstmals eingesetzte Konstruktion. Sie ermöglicht eine erhöhte Übertragungseffizienz bei niedrigen Geschwindigkeiten im Vergleich zu bestehenden CVTs. Das soll den Verbrauch gegenüber bestehenden CV-Getrieben um sechs Prozent verbessern.

Mit der automatisiert geschalteten Anfahrstufe verringert Toyota den Nachteil der üblichen CVTs im Wirkungsgrad gegenüber den anderen Getriebebauarten, der sich unter anderem durch den Energieverbrauch für hydraulischen Druck in den Kegelscheibenstellern ergibt.

Vorgeschalteter Rädersatz senkt Drehmoment am Schubgliederband

Der vorgeschaltete Zahnradsatz nimmt das hohe Eingangsdrehmoment beim Anfahren auf sich. Da in diesem Anwendungsfall die höchsten Drehmomente wirken, mussten die Komponenten des Schubgliederband-Triebs bisher auf diesen Fall ausgelegt sein. Durch die verringerten Momente kann nun die Dimension von Gliederband und Kegelscheiben verkleinert werden. Damit sinkt auch der Energieaufwand für die hydraulischen Druckerzeugung. Gewissermaßen als Nebenprodukt konnte Toyota den Keilwinkel des Schubgliederbands verkleinern. Mit den kleineren Kegelscheibendurchmessern soll das zu einer um 20 Prozent schnelleren Schaltgeschwindigkeit führen. Zudem steigt das Ansprechverhalten durch die verringerte Massenträgheit. Toyota schreibt, dass das der Fahrer spüren könne.

Mit dem vorgeschalteten Radsatz konnte die Spreizung des eigentlichen CV-Getriebes im Interesse der Effizient leicht verringert werden. Die Gesamtspreizung steigt dennoch auf sehr gute 7,5. Der Motor kann dadurch im Sinne besseren Geräuschkomforts und höherer Kraftstoffeffizienz länger und häufiger in Bereichen niedriger Drehzahl arbeiten.

Zudem verspricht Toyota ein spontaneres Anfahren ohne den besonders in Deutschland so ungeliebten „Gummibandeffekt“. Honda zeigt mit seinem aktuellen Civic allerdings, dass man diesen auch mit einem entsprechend abgestimmten, herkömmlichen CV-Getriebe fast vermeiden kann.

Darüber hinaus kündigt Toyota ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe, einen Zweiliter-Ottomotor mit Direkteinspritzung, ein Hybridsystem mit diesem neuen Motor sowie Allrad-Systeme mit Torque Vectoring an. Alle Entwicklungen sollen sowohl Fahrleistungen als auch die Umweltverträglichkeit verbessern. Das neue Getriebe soll im neuen Antriebsbaukasten eine verbindenden Rolle einnehmen. (fpi)