Unterwegs im neuen VW T6

T 5,5

VW spricht von einer neuen Generation. Immerhin 70 Prozent aller Teile des T6 seien im Vergleich zum T5 neu. Dafür wirken viele Details am T6 erstaunlich vertraut. Dennoch ist der neue Bus ein deutlich zu spürender Fortschritt, wie eine erste Ausfahrt zeigt

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VW 18 Bilder
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Von
  • Wolfgang Gomoll
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Valencia, 1. Juni 2015 – Sie haben es erneut getan: Ähnlich wie vor längerer Zeit bei Golf und Passat hat VW dem Bus überarbeitet und vermarktet dies als neue Generation. Bei den beiden Pkws war man damit äußerst erfolgreich, und auch beim T6 spricht einiges dafür, dass dieser Weg aus Sicht des Konzerns sinnvoll ist. Ganz ohne Risiko ist das allerdings nicht, hat doch Mercedes mit der neuen V-Klasse ordentlich vorgelegt. Auch wenn VW nicht müde wird zu betonen, dass 70 Prozent aller Teile neu wären: Wie ein komplett neuer Bus wirkt der T6 weder innen noch außen. Wir konnten uns schon einen ersten Eindruck verschaffen.

Besser abgestimmt

Auch der T6 bleibt in erster Linie ein Nutzfahrzeug. Seine Schräglenker-Hinterachse ist schwerer komfortabel abzustimmen als jene Konstruktionen, die im Pkw normalerweise verbaut werden. Doch VW ist hier ein deutlich wahrnehmbarer Fortschritt gelungen: Die Holprigkeit des VW T5 ist passé, der T6 rollt deutlich geschmeidiger ab. Das gilt für das Standard-Stahlfahrwerk und erst recht für die Variante mit den adaptiven Dämpfern, die es zum ersten Mal in einem VW Bus zu haben sind. Die Spreizung zwischen den einzelnen Fahrmodi „Komfort“, „Normal“ und „Sport“ ist deutlich spürbar. Bei hohem Tempo wippt die Hinterachse in der Komfort-Stellung etwas nach, wenn man über lange Wellen fährt. Selbst in „Sport“ bleibt ein ordentliches Maß an Komfort übrig. Neu ist ein Sportfahrwerk, mit dem der T6 20 mm tiefer liegt und spürbar straffer federt.

In einer Caravelle mit der Top-Ausstattung „Highline“ ist von grober Blaumann-Anmutung nichts zu spüren. Glänzend lackierte Flächen, unterschäumte Oberflächen in den Armauflagen und ein modernes Infotainment-System sollen Eindruck machen. Doch formal tut sich für einen Generationswechsel wenig. Das Layout des Cockpits ähnelt stark dem des Vorgängers. Hier von einer Atmosphäre wie einem Pkw zu sprechen, wäre Euphemismus. Dies wird in den billigeren Varianten deutlich. Sie sind erheblich pragmatischer eingerichtet.