[Update] Heftige Reaktionen auf Schließungsgerüchte bei Ford-Belgien

Mit einer Blockade des Werktores haben belgische Gewerkschafter auf Spekulationen reagiert, wonach das Ford-Werk in Genk im kommenden Jahr geschlossen werden soll. Die Aktion solle bis zum Mittwoch dauern, dann sei eine außerordentliche Betriebsversammlung geplant

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Pillau

Mit einer Blockade des Werktores haben belgische Gewerkschafter auf Spekulationen reagiert, wonach das Ford-Werk in Genk im kommenden Jahr geschlossen werden soll. Die Aktion solle bis zum Mittwoch dauern, dann sei eine außerordentliche Betriebsversammlung geplant, berichtete die Nachrichtenagentur Belga am Dienstag. Das Werk laufe in dieser Woche wegen einer der deutschen Kurzarbeit ähnelnden "technischen Arbeitslosigkeit" ohnehin nicht. Laut einem vom Unternehmen nicht bestätigten Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Dienstag steht das Werk des US-Autoherstellers aller Voraussicht nach Ende 2013 vor dem Aus.

Wird das Ford-Werk in Genk geschlossen?

(Bild: Ford)

Der Regierungschef der Region Flandern, Kris Peeters, befürchtet, dass es am Mittwoch keine guten Neuigkeiten geben werde. Er sagte laut Belga dem öffentlich-rechtlichen Sender VRT, die Arbeits- und Energiekosten seien ein Problem für alle Industriebetriebe in der Region. "Hoffen wir trotz allem, dass es sich nicht um eine Schließung handelt", so Peeters. Flandern habe alles getan, um Ford am Standort zu halten, dazu gehörten auch öffentliche Subventionen. Im Bundesstaat Belgien genießen die Regionen große Eigenständigkeit. (dpa)

[Update: 24. Oktober 2012, 11:20 Uhr]

Der US-Autobauer Ford will seinen Produktionsstandort in der belgischen Stadt Genk mit 4300 Beschäftigten Ende 2014 schließen. Das Unternehmen bestätigte am Mittwoch in Köln entsprechende Angaben der Gewerkschaft. Ford fertigt in der Stadt im Nordosten Belgiens den Mittelklassewagen Mondeo und die beiden Vans S-Max und Galaxy. Über die Zukunft des Werks wird schon länger spekuliert. Ford leidet gerade in Europa unter sinkenden Absatzzahlen und hat kaum andere Möglichkeiten, als seine Produktionskapazitäten zu verringern. (dpa) (fpi)