Update verweigert: Mehr als 50 Diesel stillgelegt

Mehr als 50 Diesel-Autos mit manipulierter Software für die Abgasnachbehandlung sind in Sachsen-Anhalt von den Behörden zwangsweise stillgelegt worden. Die Besitzer hatten auch nach einer letzten Frist ihr Fahrzeug nicht nachgerüstet

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(Bild: VW)

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Von
  • dpa

Das Software-Update für den EA189 wird seit Februar 2016 aufgespielt.

(Bild: VW)

Mehr als 50 Diesel-Autos mit manipulierter Software für die Abgasnachbehandlung sind in Sachsen-Anhalt von den Behörden zwangsweise stillgelegt worden. Die Besitzer hatten auch nach einer letzten Frist ihr Fahrzeug nicht nachgerüstet, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Zulassungsbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte ergab. Insgesamt sind von den Behörden bislang Verfahren gegen mehr als 700 Diesel-Fahrer eingeleitet worden.

Betroffen sind VW- und Audi-Modelle der Baujahre 2009 bis 2014 mit dem „EA 189“-Dieselmotor mit illegaler Abschaltvorrichtung für die Abgasreinigung. Die Zwangsmaßnahmen treffen Autobesitzer, die 18 Monate nach der Freigabe der Nachrüstung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) trotz mehrfacher Erinnerung nicht an der Rückrufaktion teilgenommen haben.

Das KBA informiert dann die Behörden, welche Autos noch nicht nachgerüstet wurden. Den Besitzern wird eine letzte Frist von vier Wochen gesetzt. Passiert nichts, untersagen die Behörden die weitere Nutzung des Autos. Da Besitzer gegen eine solche Entscheidung aber auch Widerspruch einlegen können und das häufig auch tun, sind viele der eingeleiteten Verfahren noch nicht abgeschlossen.

Beispiel Halle: Nach Angaben der Stadt wurden bislang 37 Verfahren gegen betroffene Fahrzeugbesitzer eingeleitet. Zwei meldeten ihr Fahrzeug daraufhin ab. In 21 Fällen führten die Fahrer nach der letzten Aufforderung doch noch ein Software-Update durch und kamen so einer möglichen Stilllegung durch die Behörden zuvor. Die übrigen 14 Verfahren laufen den Angaben zufolge noch, weil Widerspruch eingelegt wurde. Eine definitive Stilllegung wurde bislang in keinem Fall angeordnet.

In weiteren Landkreisen sieht das jedoch anders aus. So wurden in der Börde und im Salzlandkreis bislang 10 Betriebsuntersagungen verfügt, im Burgenlandkreis wurden sogar 16 solcher Anordnungen erlassen. Weitere Stilllegungen gab es unter anderem im Landkreis Harz, im Saalekreis und im Altmarkkreis Salzwedel. (mfz)