VW Amarok: Sechs- statt Vierzylinder

Plus Zwei

VW begegnet der Abgas-Affäre im Amarok auf originelle Weise: Statt alter Vier- gibt es künftig nur noch neue Sechszylinder. Die haben einen Liter Hubraum mehr, was auch deutlich mehr Leistung bedeutet, so der Kunde das denn will

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VW Amarok 10 Bilder

(Bild: VW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Martin Franz

München, 2. Mai 2016 – Der Amarok gehört zu den wenigen Modellen von VW, die auf allen relevanten Märkten in fast gleicher Form angeboten werden. In Deutschland ist er nur selten sehen, auch wenn er kürzlich einmal kurz im Mittelpunkt stand. Er war der erste, bei dem mit einem Update die Abgasreinigung wieder gesetzeskonform ablaufen soll. Eine gründliche Überarbeitung des Modells beseitigt das Problem auf eine andere Art und Weise: Die Zweiliter-Vierzylinder werden aus dem Programm genommen und durch Dreiliter-Sechszylinder ersetzt.

44 PS und zwei Zylinder mehr

Nach sechs Jahren war eine Überarbeitung so langsam ohnehin fällig, und so macht VW aus der Abgas-Software-Not eine Tugend. Den neuen V6 mit einem Zylinderwinkel von 90 Grad wird es in drei Leistungsstufen geben. Das Basismodell leistet 163 PS, die beiden anderen Ausbaustufen 204 und 224 PS. Im Topmodell soll die maximale Drehkraft von 550 Nm schon bei 1500/min anliegen. Ab September ist zunächst nur der 224-PS-Diesel lieferbar, die beiden schwächeren Ableger dürften aber noch in diesem Jahr folgen.

Wie bisher hat der Kunde die Wahl zwischen Hinterrad- und Allradantrieb sowie zwischen Sechsgang-Schaltgetriebe und einer Achtgangautomatik. Eine vorläufige Verbrauchsangabe kann VW bis heute nur für den 224-PS-Diesel mit Hinterradantrieb und Automatik liefern. Dort werden im Zyklus 7,6 Liter versprochen. Wenn es dabei bleibt, ist das genau soviel wie im bisherigen Topmodell, das allerdings nur 180 PS hatte.

Der Innenraum wurde ebenfalls überarbeitet, wobei VW dazu noch keine Bilder veröffentlicht hat. Das grundsätzliche Layout dürfte aber dem im T6 stark ähneln, dazu wird die gesamte Informationselektronik auf einen aktuellen Stand gebracht. Das wird auch Zeit, denn bisher gibt es nicht einmal einen USB-Anschluss im Amarok. Auf Dinge wie ein Display als Kombiinstrument, Head-up-Display oder LED-Scheinwerfer müssen die Amarok-Kunden nach aktuellem Stand aber weiterhin verzichten. Dafür wächst die maximale Felgengröße von 19 auf 20 Zoll. Was die neuen Modelle kosten sollen, steht noch nicht fest. Bisher lag der Einstiegspreis bei 25.912 Euro. Wir rechnen damit, dass VW für den Basis-Sechszylinder mindestens 1000 Euro mehr berechnen wird.

(mfz)