VW Amarok mit Wohnkabine Geho Cab Kora

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Sehen kann man sie nicht, weil der zwischen Dach und Alkoven mit einem Balg verschlossen ist. Das ist aerodynamisch vorteilhaft und gleichzeitig wärmeisolierend, aber nur möglich, weil es sich nicht um eine absetzbare Kabine handelt. Das allerdings ist in den Augen vieler potenzieller Kunden eine konzeptuelle Schwäche – viele satteln ihre Kabine gern ab, um bei einem längenen Aufenthalt an einem Platz mit dem Pritschenwagen mobil sein zu können. Andere wollen den Pick-Up außerhalb der Urlaubszeit anderweitig nutzen können – Steuer, Versicherung und/oder Stellplatz sind ja teuer genug.

Schicker als gewohnt

Von außen betrachtet ist der Geho Cab Kora edler und moderner als die Pick-Up-Reisemobile, wie man sie kennt. Abgedunkelte Fensterlinien, integrierte LED-Rückleuchten und bündige Designelemente – hier ist sichtbar viel Know-How aus der Autobranche eingeflossen. Betritt man die Kabine durch die Tür hinter dem rechten Radlauf, sieht man links die zu einem Bett umbaubare Sitzecke, rechts die Küchenzeile, gegenüber das kleine Bad und die Stufen hinauf zur Schlafgelegenheit. Die GFK-Möbel sind mit weißem Hochglanzlack bezogen, Abdeckungen oder Kochstellen wirken schicker als von den üblichen Reisemobilen gewohnt. Der Kochbereich nutzt eine Fläche auf der Stufe zum Alkoven hinauf mit, sodass es mit den versteckten Schubfächern und Ablagen genügend Stauraum in der Teilzeit-Winkelküche gibt.

Ähnlich intelligent sieht es gegenüber im an sich winzig kleinen Bad aus. Das lässt sich über klappbare Duschwände immerhin auf 90 x 110 cm erweitern. Zum Duschen stehen 90 x 70 cm zur Verfügung, während sich das Waschbecken über der chemiefreien Zerhacker-Toilette mit Keramikschüssel (Jabsco) hochklappen lässt. Im Alkoven über der Fahrgastzelle des VW Amarok steht ein Doppelbett mit einer Dimension von knapp zwei mal zwei Metern zur Verfügung. Wer mit mehr als zwei Personen unterwegs ist, kann in die untere Schlafgelegenheit wechseln, die sich aus der Sitzecke umbauen lässt. Wem die 13 Fenster und zwei Dachluken nicht reichen, kann auf Wunsch (3850 Euro) das gesamte Heckteil des Geho Cab Kora öffnen und die Sitzecke als überdachten Balkon nutzen. Wenn sie sich das nicht mal beim Traditionskonkurrenten Bimobil aus Oberpframmern bei München abgeschaut haben ... Über dem rechten Radlauf kann ein Außengrill aus dem Karbonaufbau herausgezogen werden. Links steht ein 115 Liter großes Staufach für Stühle, Tisch oder andere größere Campinggegenstände zur Verfügung.

Strom satt für den Induktionsherd

Die Stromversorgung stellt abseits der Landstromquellen eine opulente Solaranlage (zwei bis fünf Solbian SP 100 WP) mit Pufferspeicher (zwei bis vier 125 Ah LiFePO4) sicher, ja, die Kabine hat tatsächlich einen Induktionsherd (Neff Domino 54530 Flexinduktion)! Große Sprit- und Wassertanks verlängern die Autonomie. Ohne den VW Amarok als Basisfahrzeug kostet der Geho Cab Kora Aufbau üppige 112.000 Euro. Mit elektrischer Markise (3450 Euro) und anderen Sonderwünschen lässt sich der Kora leicht über 120.000 Euro teuer machen. Mit dem nackt mindestens 41.000 Euro teuren Tragfahrzeug VW Amarok 3.0 TDI kostet das Reisepaket dann schnell 170.000 Euro, Sonderausstattungen wie Offroad-Bereifung (2250 Euro), Geländefahrwerk (3780 Euro) noch gar nicht mitgerechnet. „Camping mit Kohle” eben. (fpi)