Kurz vor Schluss
Das ist ungewöhnlich: Die Produktion des aktuellen Tiguan dürfte noch in diesem Jahr auslaufen. VW gönnt dem SUV kurz davor noch neue Motoren und die aktuelle Generation von Radio- und Navigationssystemen
- Martin Franz
Wolfsburg, 27. Mai 2015 – Soviel Aufwand betreiben kurz vor dem Modellwechsel nicht viele Hersteller: VW spendiert dem Tiguan die aktuellen Radio- und Navigationssysteme sowie die schon aus anderen Volkswagen-Modellen bekannten Motoren. Ein Ende des aktuellen Tiguan zeichnet sich trotzdem ab, denn von der einstigen Motorenvielfalt ist nicht mehr viel geblieben.
VW bietet das SUV mit zwei Benzinern und drei Dieselmotoren an. Die beiden 1.4 TSI leisten 125 oder 150 PS. Den stärkeren gibt es auch mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, ein Allradantrieb wird für die Benziner inzwischen nicht mehr angeboten.
Bei den Selbstzündern, die alle zwei Liter Hubraum haben, bleibt nur der mit 110 PS unverändert. Die mittlere Ausbaustufe erstarkt von 140 auf 150 PS, das Topmodell von 177 auf 184 PS. Beim 150-PS-Diesel kann der Kunde zwischen Frontantrieb und Allradantrieb wählen. Der Wunsch nach einem DSG wird beim mittleren Diesel nur zusammen mit dem Allradantrieb erfüllt. Im stärksten Modell ist beides serienmäßig. Trotz etwas mehr Leistung sollen beide Motoren etwas sparsamer sein als bisher. Im NEFZ verspricht VW 5 l/100 km (150 PS, Frontantrieb) bzw. 5,7 l/100 km (184 PS). Alle Diesel brauchen für die Einhaltung von Euro 6 AdBlue. VW selbst weist darauf hin, dass der AdBlue unter Umständen auch zwischen den Serviceintervallen nachgefüllt werden muss.
Auch bei der Unterhaltungselektronik bekommt der Tiguan nicht mehr alles, was der Konzern derzeit zu bieten hat. Die einzige Navigationslösung ist eine Zusatzfunktion des aufpreispflichtigen Radios „Composition Media“ und kostet vergleichsweise faire 555 Euro. Das gegen reichlich Aufpreis beispielsweise in Golf und Passat eingebaute, komplett ausgestattete Navi „Discover Pro“ wird im Tiguan nicht angeboten.
Kaum eine Wahl
Das Basismodell kostet 25.625 Euro. Leider hat sich inzwischen auch VW dem Trend angeschlossen, der günstigsten Version viele Extras vorzuenthalten. Dazu gehören die meisten Assistenzsysteme, das adaptive Fahrwerk, die durch einen Bremseingriff simulierte Differentialsperre, Xenonlicht, Soundsystem und Digitalradio (DAB+).