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VW verspricht im NEFZ einen Verbrauch von 4,4 Litern. Bei unserer Ausfahrt kamen wir insgesamt auf 5,8 Liter, minimal waren es 4,6 Liter. Der oben erwähnte Touran des Kollegen kam minimal auf 4,8 Liter. Hinzu kommt AdBlue. VW macht es im Touran ebenso richtig wie im Passat TDI: Der Einfüllstutzen für den Harnstoff sitzt hinter derselben Klappe wie der für den Kraftstoff. Damit lassen sich auch die Zapfsäulen für Lkw nutzen, was noch immer der mit Abstand preiswerteste Weg ist, AdBlue zu tanken.

Konflikte vorprogrammiert

Da nun immer mehr Autos diesen Zusatz benötigen, sind allerdings Konflikte vorprogrammiert, denn die Lasterlenker werden sicher nicht begeistert sein, wenn nun haufenweise Pkw-Fahrer dort die Tanksäulen blockieren. Zumal der Touran-Fahrer laut Anleitung nach dem Tanken noch mit eingeschalteter Zündung mindestens 30 Sekunden warten soll, damit das System den Tankvorgang erkennt. Aktuell sind die Preisunterschiede für AdBlue zwischen Zapfsäule, Nachfüllkanister und Händler so groß, dass sich die Lkw-Fahrer auf regen Besuch an ihrer Zapfsäule einstellen müssen.

Der AdBlue-Tank im Touran fasst 11 Liter, was je nach Fahrweise zwischen 6000 und 11.000 Kilometer ausreichen soll. Die große Spanne ergibt sich aus den unterschiedlichen Einsatzbedingungen: Wer ruhig über Landstraßen und Autobahnen fährt, wird weiter kommen als ein Fahrer, der den Touran ständig ausfährt.

Teurer Schein

Neu im Touran sind diverse Assistenten, unter denen allerdings nichts Bahnbrechendes ist. Der Abstandstempomat ist hier nicht so ruppig wie der im BMW X1, was gerade auf Landstraßen sehr angenehm ist. Die Macke, sehr langsam auf vor einem abbiegende Autos zu reagieren, hat aber auch der VW. Das adaptive Fahrwerk bietet spürbare Unterschiede, ich würde das viele Geld trotzdem in andere Extras stecken. In der "Normal"-Abstimmung bietet es ein guten Kompromiss aus fühlbarem Fahrbahnkontakt und Komfort, von der Härte eines BMW Gran Tourer ist der VW weit weg. Sparen kann man sich auch das gute, meines Erachtens aber vollkommen überteuerte Active Lighting System für knapp 2100 Euro. Die „normalen“ LED-Scheinwerfer kosten nicht einmal die Hälfte und leuchten kaum schlechter.