5000 TDI oder TSI sollen einen Weg aus Pekings Smog weisen

VW stellt sparsame Autoflotte für Olympische Spiele

Erst nach einer Stunde Flugzeit verlässt man die Dunstglocke: Wer schon mal im Sommer in der chinesischen Hauptstadt Peking war, weiß, was Smog bedeutet. Für die olympischen Spiele versprechen die Chinesen saubere Luft

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Von
  • gh

Peking (Volksrepublik China), 30. Juli 2008 – Wer Chinas Hauptstadt schon einmal besucht hat, dem werden dagegen selbst Industrieregionen wie Bitterfeld oder das Ruhrgebiet in ihren Boom-Zeiten wie Luftkurorte vorkommen. Wenigstens während der Olympischen Spiele (8. bis 24. August 2008) versprechen die Chinesen eine verbesserte Luftqualität, die Maßnahmen reichen von Placebos wie dem massenhaften Aufstellen von Blumenkübeln bis zu automatisch überwachten Fahrverboten. Olympia-Sponsor Volkswagen will nachhaltigere Lösungsansätze aufzeigen: Die 5000 Fahrzeuge umfassende Olympische Flotte wird aus besonders umweltschonenden und spritsparenden VW bestehen.

Modelle der "Green Fleet"

Zum Einsatz kommen die Modelle Magotan 2.0 TDI und Magotan BlueMotion, der Sagitar 1.4 TSI, der Touran EcoFuel und der Tiguan 2.0 TDI. Der Magotan ist eine auf den chinesischen Geschmack abgestimmte Variante des VW Passat, der Sagitar ist nichts anderes als der Jetta. Die Olympia-Wagen tragen ein spezielles Design, welches Olympische Traditionselemente mit Symbolen für "Mobilität", "Wind" und "Straße" kombiniert. Das chinesische Organisations-Komitee (BPCOG – Beijing Organizing Committee for the Games of the XXIX Olympiad) hat VW bei der Gestaltung der Fahrzeuge freie Hand gelassen.

Anhaltende Kritik am Gastgeber

Ansonsten steht der Gastgeber der Olympischen Spiele weiterhin in der Kritik: Selbst Journalisten haben keinen freien Zugang zum Internet, über den Spielen schweben Doping-Verdächtigungen, und der Umgang Chinas mit Tibet bleibt ebenfalls ein Reizthema, auch wenn es zwischenzeitlich aus den Schlagzeilen verschwunden ist.

Hingegen hatte Audi noch Mitte April eine Werbeaktion in Tibet am Mount Everest abgeblasen – seinerzeit sorgten Proteste während der Olympischen Fackelläufe auf Etappen in zahlreichen Staaten weltweit für Aufsehen. Offiziell hatte die Volkswagen-Tochter die Werbemaßnahme aus "logistischen Gründen" verlegt, dpa zufolge hieß es jedoch in Konzernkreisen, man habe nicht noch "Öl ins Feuer" gießen wollen. Ein Audi-Sprecher hob gegenüber der Nachrichtehnagentur damals hervor, Audi sei kein Sponsor der Olympischen Spiele, sondern nur Partner des chinesischen Olympischen Komitees. In dieser Funktion stelle Audi rund 1000 Autos zur Verfügung. Die politische Entwicklung in Tibet wollte der Sprecher seinerzeit nicht kommentieren. (imp)