Yamaha stellt die neue MT-07 vor. Mit ihr soll es wieder aufwärts gehen

Verkaufsoffensive

Yamaha hat ein bitteres Jahr 2013 hinter sich: Unter den zehn meist verkauften Motorräder findet sich kein Modell der Traditionsmarke. Mit der neuen MT-07 soll es wieder aufwärts gehen. Doch hat sie tatsächlich das Zeug zum Bestseller?

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Von
  • Ingo Gach
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Neuss, 5. Dezember 2013 – Yamaha geht zur Offensive über. War der japanische Hersteller es über Jahrzehnte gewohnt, in den deutschen Zulassungsstatistiken immer unter den ersten vier aufzutauchen, erfolgte nun der bittere Absturz. Im Zeitraum von Januar bis Oktober 2013 kam Yamaha hierzulande nur auf einen Marktanteil von 6,23 Prozent – Platz acht. Unter den Top Ten der Neumotorräder in Deutschland findet sich keine einzige Yamaha. Der ewige Rivale Honda kam hingegen auf den zweiten Rang und verkaufte mehr als doppelt so viele Motorräder. Selbst der Senior Vice-President von Yamaha Motor Europa, Seiya Nakamura, gesteht: „Wir waren wohl ein bisschen zu konservativ mit unseren Modellen in den letzten Jahren. Wir haben beschlossen dies zu ändern und mehr innovative und ausgefallene Konzepte auf den Markt zu bringen.“

Konzept gegen Käuferschwund

Die Waffe gegen den Käuferschwund trägt das Kürzel MT. Yamaha will das neue Konzept nicht in die Baureihe der „Roadster“ einordnen wie die XJ6, FZ8 und FZ1, sondern sieht es als völlig eigenständig an. Vor kurzem wurde die MT-09 präsentiert, ein Dreizylinder mit 847 Kubikzentimetern und superben Handling. Jetzt schiebt die Marke mit den drei gekreuzten Stimmgabeln im Logo den Zweizylinder MT-07 nach. Optisch sieht sie ihrer größeren Schwester sehr ähnlich. Ein Naked Bike mit „nach vorn orientiertem Design“, wie Yamaha es ausdrückt: Ein bulliger, hoch aufragender Tank, flankiert von breiten Lufthutzen, tiefem Sitzpolster und kurzem Heck. Die MT wirkt wie eine Kreuzung aus dem massiven Muscle-Bike Vmax mit dem filigranen Supersportler R6. Es trifft sicher nicht jedermanns Geschmack, aber zumindest ist es ein mutiges Design.

Der Reihenzweizylinder verfügt über 689 Kubikzentimeter, baut schön schmal und hält das Gewicht niedrig. Yamaha gibt ein Trockengewicht von nur 164 kg an, mit vollem Tank sollen es 179 kg sein, wer ABS dazu ordert muss mit 182 kg rechnen. Immer noch angenehm wenig, wenn man bedenkt, dass der Vierzylinder XJ6 ABS aus gleichem Haus 210 kg auf die Waage drückt.

Lineare Kraftentfaltung

In dem Zweizylinder werkelt eine Crossplane-Kurbelwelle mit 270 Grad Hubzapfenversatz, die das Trägheitsmoment des Kurbelbetriebs verringern soll. Neben dem spontanen Ansprechen soll der Motor bereits im Drehzahlkeller viel Kraft produzieren. Yamaha betont, dass sie die Leistungsentfaltung linear abgestimmt haben. Die maximalen 75 PS liegen bei 9000/min an, noch günstiger scheint das maximale Drehmoment von 68 Nm bei bereits 6500/min gelungen zu sein. Fünfstellige Drehzahlorgien sind bei der MT-07 also nicht nötig, um flott voran zu kommen.