Volkswagen: Einigung mit US-Behörden

Nach monatelangem Ringen mit den US-Behörden hat der Volkswagen-Konzern einen Kompromiss für die vom Abgas-Skandal betroffenen Dieselwagen mit größeren Motoren gefunden. VW habe zugestimmt, Rückkäufe für rund 20.000 der insgesamt gut 80.000 Dreiliter-Fahrzeuge anzubieten

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Audi A8 TDI

(Bild: Audi)

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Von
  • Martin Franz

Unter anderem betroffen ist der Audi A8, der zwischen 2014 und 2016 gebaut wurde.

(Bild: Audi)

Nach monatelangem Ringen mit den US-Behörden hat der Volkswagen-Konzern einen Kompromiss für die vom Abgas-Skandal betroffenen Dieselwagen mit größeren Motoren gefunden. VW habe zugestimmt, Rückkäufe für rund 20.000 der insgesamt gut 80.000 Dreiliter-Fahrzeuge mit illegaler Abgastechnik anzubieten, sagte der zuständige Richter Charles Breyer bei einer Anhörung am Dienstag (20.12.2016) in San Francisco. Bei den restlichen Autos solle der Konzern zunächst die Chance zu einer Rückrufaktion erhalten. Sollte die Umrüstung scheitern, müssten diese Wagen ebenfalls zurückgekauft werden.

Die Einigung betrifft größere Dieselmotoren aus dem Volkswagen-Konzern. Betroffen sind VW Touareg (Baujahr 2009-2016), Porsche Cayenne (2013-2016), Audi A6 (2014-2016), Audi A7 (2014-2016), Audi A8 (2014-2016), Audi A8L (2014-2016), Audi Q5 (2014-2016) und Audi Q7 (2009-2015). Rückkäufe sollen für ältere Fahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2012 angeboten werden. Bei den neueren Modellen hofft Volkswagen, die verbotene Abgas-Software beseitigen zu können, was viel Geld sparen würde. Generell sieht der Vergleich vor, dass mindestens 85 Prozent der Autos in einen gesetzeskonformen Zustand versetzt werden oder von der Straße verschwinden. Andernfalls drohen weitere Zahlungen.

Zusätzlich zu den Rückkäufen und Reparaturen muss der Konzern 225 Millionen Dollar in einen Umweltfonds einzahlen und mit 25 Millionen Dollar die Nutzung lokal emissionsfreier Autos unterstützen. Auch mit den Anwälten der betroffenen Kunden wurde laut Breyer eine Einigung in wesentlichen Aspekten erzielt. Der Richter sprach von „substanziellen Entschädigungszahlungen“ für die Dieselbesitzer. Einzelheiten sollten bei einer weiteren Anhörung am Donnerstag bekanntgegeben werden.

Was der neue Vergleich Volkswagen also kostet, ist noch nicht bekannt. Bislang hat der Konzern für die Bewältigung der Lasten aus der Dieselkrise 18,2 Milliarden Euro zurückgelegt. Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sprach von einem „weiteren wichtigen Schritt nach vorne“. Die Parteien arbeiteten weiterhin an einer Lösung der verbleibenden Themen. Bei kleineren Dieselmotoren mit Zwei Litern Hubraum hatte der Konzern sich mit US-Klägern bereits auf einen bis zu 16,5 Milliarden Dollar teuren Vergleich verständigt.

(dpa) (mfz)