Volkswagen steigt bei Karmann ein

Volkswagen steigt bei Karmann ein

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  • ggo

Volkswagen übernimmt Teile des insolventen Autozulieferers Karmann. Europas größter Autobauer stellt damit eine Automobilfertigung am Karmann-Standort in Osnabrück sicher. Innerhalb der kommenden Wochen soll eine neue Volkswagen-Tochtergesellschaft gegründet werden. Sie soll ab 2011 eine Fahrzeugproduktion aufnehmen. Das teilten VW und die IG Metall am Freitag nach einer Sitzung des VW-Aufsichtsrats in Wolfsburg mit. Bis 2014 sollen nach den aktuellen Planungen über 1000 Arbeitsplätze aufgebaut werden.

VW erwirbt von Karmann Maschinen, Anlagen und Grundstücke. Es sei ein neues Fahrzeugprojekt geplant. VW hatte bereits im August die Vergabe eines neuen Entwicklungsauftrags an Karmann bestätigt. Erst am 10. November hatte Karmann gemeinsam mit dem Energieversorger EWE das Elektroauto E3 vorgestellt, das in kleiner Stückzahl in Osnabrück entstehen soll.

Karmann wurde vor allem mit dem "Karmann Ghia" bekannt, der sich der Technik des VW Käfers bediente.

(Bild: Karmann)

Karmann wurde 1901 gegründet und baute zunächst Pferdekutschen. Bereits ein Jahr später stellte das Unternehmen die erste Automobil-Karosserie im Auftrag der Dürkopp-Werke in Bielefeld her. Bekannt wurde Karmann nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem mit dem "Karmann Ghia" – einem Coupé auf der Basis des VW Käfers. Auch die Cabrio-Versionen des Käfers und später des Golfs liefen von den Produktionsbändern in Osnabrück.

Zum Schluss gelang es Karmann allerdings nicht mehr, die erhofften Aufträge für die Automobilproduktion zu bekommen. Ende Februar lief mit dem Audi A4-Cabrio das letzte Auto im Werk Rheine vom Band. Ende Juni verließ das vorerst letzte Auto das Stammwerk Osnabrück. Es war ein Mercedes CLK-Cabrio. Nun will VW im Jahr 2011 die Fahrzeugproduktion neu starten und bis zum Jahr 2014 mehr als 1000 Arbeitsplätze aufbauen. (dpa) (ggo)