Volvo S60 D4 mit neuem Vierzylinder-Diesel im Fahrbericht

Ein neuer Ton

Volvo räumt derzeit in seinem Motorenprogramm kräftig auf. Die charismatischen Fünfzylinder werden nach und nach aufs Altenteil geschickt – zugunsten von neu entwickelten Vierzylindern. Für eine kleine Ausfahrt stand uns ein S60 D4 zur Verfügung

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Der Volvo S60 wurde im vergangenen Jahr sanft überarbeitet. Nun hat Volvo neue Motoren im Programm. 11 Bilder
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Von
  • Martin Franz
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München, 8. Mai 2014 – Volvo räumt derzeit in seinem Motorenprogramm kräftig auf. Die charismatischen Fünfzylinder werden nach und nach aufs Altenteil geschickt – zugunsten von neu entwickelten Vierzylindern. Für eine kleine Ausfahrt stand uns ein S60 D4 zur Verfügung.

Neuer Klang

Der neue Vierzylinder-Diesel mit knappen zwei Litern Hubraum leistet im D4 181 PS bei 4250/min und bietet zwischen 1750 und 2500/min 400 Nm. Sein Antritt gleicht dem zahlreicher Konkurrenten: Nach einer minimalen Verzögerung beschleunigt der D4 mit ordentlichem Karacho, erst oberhalb von 3500/min wird es etwas zäher. Die gut abgestimmte Achtgang-Automatik sorgt aber meistens vor, sodass die Maschine nur äußerst selten in diesem Drehzahlbereich arbeiten muss. Die Fahrleistungen sind objektiv wie subjektiv natürlich stets mehr als ausreichend. Überholmanöver sind zügig erledigt, auch auf der Autobahn steht jederzeit genügend Kraft zur Verfügung.

Der Klang bleibt unspektakulär und gerade im Vergleich zum Vorgänger mit fünf Zylindern beliebig. Richtig leise ist der S60 D4 nicht, obwohl die Automatik den Vierzylinder auf der Landstraße mit rund 1300/min bummeln lässt. Ob der Verbrauch im NEFZ da tröstet? Mit Schaltgetriebe sollen es nur 3,7 Liter sein, der Vorgänger mit 163 PS war mit 4,3 Litern angegeben. Mit Automatik wird der Unterschied noch größer: 4,1 zu 4,8 Liter zugunsten der neuen Maschine. Unsere Ausfahrt ergab laut Bordcomputer 5,8 Liter – nicht schlecht, aber auch keine Sensation. Kollegen, die für ihre schweren Füße bekannt sind, kamen auf über sieben Liter.

Ein Härtefall

Der Testwagen war mit dem „R Design“-Paket ausgestattet. Dazu gehören ein paar Spoiler, 18-Zoll-Alufelgen, Sportfahrwerk und -sitze. Interessenten empfehlen wir dringend einer ausgedehnten Probefahrt, denn vor allem das hier verbaute Fahrwerk ist ein echter Härtefall. Ich hatte lange in meinem eigenen Auto gelbe Koni-Dämpfer, die nicht gerade für ihre Nachgiebigkeit bekannt sind, aber der Volvo im R-Design-Trimm ist ab Werk noch etwas straffer. Auch die Bereifung im Format 235/40 R18 kann mit ihrer geringen Flankenhöhe natürlich kaum etwas zur Federung beitragen.