Höherer Dienst

Vorstellung: Ford Fiesta

Der neue Ford Fiesta soll sich in vielerlei Hinsicht vom ähnlich großen Ford Ka+ absetzen. Dafür scheut Ford keine Mühen, doch die Strategie ist nicht ohne Risiko. Denn die Kunden müssen diese Höhenpositionierung mittragen

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Ford Fiesta 17 Bilder

(Bild: Ford)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Martin Franz
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Einst war der Fiesta eine Erweiterung des Angebotes nach unten, nachdem der Escort zu groß wurde und Ford eine Antwort auf Audi 50 und VW Polo brauchte. Doch mit einem möglichst günstigen Modell hat spätestens die neue Version nichts mehr zu tun. Für preissensible Kunden ist der kaum kleinere Ford Ka+ gedacht, der Fiesta soll höhere Ansprüche befriedigen.

Gewachsen

Optisch reiht sich der neue Fiesta in die bekannte Linie von Ford ein. Eine Revolution gegenüber dem bisherigen Modell ist das nicht, vielmehr wurde der Kleinwagen auf den ersten Blick nur sanft verändert. Allerdings wird er deutlich größer als bisher. Leider hält sich Ford derzeit mit Angaben noch etwas zurück. Verraten wurde, dass die Gesamtlänge um 71 mm zugelegt hat. Bisher war der Dreitürer 3969 mm lang, der Fünftürer 3982 mm. Beide dürfte also erstmals die Vier-Meter-Marke knacken. Den Ford Ka+ übertrifft der fünftürige Fiesta so um mehr als 12 cm.

Der Abstand zwischen den Achsen wuchs dagegen nur um ganze vier mm. Dank neuer, schlankerer Sitze soll es hinten 16 mm mehr Beinfreiheit geben als im noch aktuellen Modell. Angesichts des Zuwachses der Gesamtlänge ist das allerdings wenig. Der Ford Ka+ ist trotz kompakterer Gesamtabmessungen zwischen den Achsen kaum kleiner, was für eine geschicktere Raumausnutzung spricht. Vielleicht kompensiert Ford das mit einem deutlich größeren Fiesta-Kofferraum – dessen Volumen wurde noch nicht verraten.

Sync 3

Die Abgrenzung zu Einstiegsmodell soll unter anderem mit einer besonders hochwertigen Materialauswahl und einer sorgfältigen Verarbeitung gelingen. In beiden Punkten hatte der bisherige Fiesta zu den besten seiner Klasse durchaus noch etwas aufzuholen. Gleiches gilt für die Unterhaltungselektronik. Kleine Displays, verschachtelte Menüs, dazu zum Teil absurd teuer: In diesem Bereich hat Ford großen Nachholbedarf. Der Fiesta bekommt das neue Infotainmentsystem Sync 3, das im Mondeo gerade einen erheblich besseren Eindruck macht als der direkte Vorgänger. Fairerweise muss man allerdings sagen, dass das auch keine Kunst ist. Die Bedienung erfolgt bei dem teuersten System über einen Acht-Zoll-Touchscreen. Neu bei Ford ist ein Soundsystem von Bang & Olufsen mit 675 Watt. Nun müssen große Namen oder hohe Leistungsversprechen nicht immer tollen Klang bedeuten, aber wir haben von dieser Firma schon Anlagen gehört, die wirklich gut sind. In seiner Klasse könnte der Fiesta sich damit also absetzen – wenn die Chance genutzt wurde.