Gegen die Masse

Vorstellung: Toyota Corolla Touring Sports

Toyota bietet auch im neuen Corolla etwas, was zumindest aktuell keiner hat: Einen bezahlbaren Kombi mit Hybridantrieb. Der geht im neuen Corolla Touring Sports in die zweite Runde und hat gute Chancen auf mehr Erfolg als bisher

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Toyota Corolla Touring Sports 9 Bilder

(Bild: Toyota)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

Rar ist es geworden, das Angebot an kompakten Golf-Variant-Konkurrenten aus Japan diesseits der SUV-Flut. Nissan hat sich im Juni 2018 aus diesem Segment verabschiedet, Mitsubishi schon vor längerer Zeit. Der eigenwillige Honda Civic bleibt ebenso ein Fall für Fans wie der Subaru Impreza. Als Angebot an die Masse bleiben in diesem Segment Autos von Mazda und Toyota übrig, die keineswegs aufgeben wollen. Mazda will im nächsten 3er mit innovativen Motoren überzeugen, Toyota setzt auf den Hybridantrieb. Der wird auch im nächsten Toyota Corolla Touring Sports eine große Rolle spielen.

Geöffnet

Vorgestellt wird der neue Kombi auf dem Pariser Autosalon (4. bis 14. Oktober 2018), in den Handel kommt er im ersten Quartal 2019. Mit dem Fünftürer teilt er sich die Plattform, wobei die Japaner betonen, dass der Kombi ein eigenständiges Modell sei. Zumindest im Innenraum versteckt er diesen Umstand ausgesprochen geschickt: Das Armaturenbrett gleicht dem im Fünftürer. Die ersten Bilder zeigen ein edel ausstaffiertes Modell mit reichlich Leder an Sitzen, Türverkleidungen und Cockpit. Wer mag, kann in Dinge wie ein Soundsystem von JBL, Head-up-Display und Multimediasystem samt induktiver Smartphone-Ladestation investieren. Erfreulich aus meiner Sicht ist die Abkehr vom festen Glasdach: Im Corolla Kombi wird es ein großes Panoramadach geben, welches sich auch öffnen lässt.

Platz geschaffen

Wichtiger dürfte der Kundschaft sein, dass sich die Platzverhältnisse deutlich verbessert haben. Toyota verspricht gar die größte Beinfreiheit in dieser Klasse. Da hat man sich offenbar viel vorgenommen, was gerade Familien mit kleinen Kindern entgegenkommt. Die ersten Kindersitze sind oft ziemlich voluminös, und die kurzen Beinchen sind noch ausgestreckt. Mit 2,7 Metern Radstand übertrifft der Corolla Touring Sports sogar einen Skoda Octavia Combi – die Voraussetzungen für ein gutes Platzangebot sind also geschaffen. Zum Ladevolumen und äußeren Abmessungen verrät Toyota noch nichts.

Bekannt ist, was den Corolla antreiben wird. Der Kunde hat die Wahl zwischen einem 1,2-Liter-Benziner mit 116 PS und zwei Hybridantrieben mit 122 und 180 PS Systemleistung. Die beiden Hybridantriebe dürften die Mehrzahl der Verkäufe ausmachen. Dieselmotoren baut Toyota nicht mehr ein.

So mag es sein, dass das Angebot an japanischen Autos in dieser Klasse inzwischen klein ist. Toyota muss sich aber wohl keine Sorgen machen: Ein voraussichtlich halbwegs erschwinglicher Kombi mit Hybridantrieb stellt zumindest vorerst ein Alleinstellungsmerkmal mit gehörigem Anziehungspotential dar. Nach meiner bescheidenen Meinung ist es sogar eines, das gut in die Zeit passt, was sich nicht von jedem aktuellen Trend sagen lässt. (mfz)