Lions Club

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Die Leoncino wird von keinem der bewährten Benelli-Dreizylinder angetrieben, auch von keinem luftgekühlten V2 wie bei der Konkurrenz aus Bologna, sondern von einem in Pesaro komplett neu entwickelten, flüssigkeitsgekühlten Zweizylinder-Reihenmotor mit 500 Kubikzentimetern Hubraum. Zwei Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder arbeiten im Zylinderkopf. Der kompakte Motor steckt in einem einfachen Gitterrohrrahmen, aber bei einem Scrambler im Retro-Look sind die simplen Lösungen meist die besten. Der wie beim Vorbild rundliche Tank geht fließend in die Heckpartie über. Die Sitzbank macht einen bequemen Eindruck und ist auf der Fahrer-Sitzfläche mit mehreren Nähten und einer flauschigeren Oberfläche abgesetzt. Das Heck selbst ist kurz. Die Leoncino soll schon optisch so wirken, als würde sie kein Gramm zuviel mit sich herumschleppen. Eine Gewichtsangaben hat Benelli zwar noch nicht verlauten lassen, aber geschätzt dürfte die Leoncino vollgetankt um die 190 Kilogramm auf die Waage bringen.

Cleverer als die Kollegen aus Bologna

Für das Gewicht sollten die von Benelli angegebenen 48 PS bei 8500/min und 45 Nm bei 4500/min ausreichen. Bei einem Scrambler geht es schließlich um leichte Beherrschbarkeit. Außerdem passt die Leoncino somit in die Führerschein-A2-Klasse.

Vorne federt eine Upside-down-Gabel mit üppigen 50 Millimeter Durchmesser. Hinten stützt sich das Federbein direkt an der Schwinge ab, die aus zwei übereinander geschweißten Rohren besteht. Schwarze Drahtspeichenfelgen tragen zu einem stilechten Auftritt bei. Die Kraft wird bei der Leoncino per hydraulischer Ölbad-Kupplung und Sechsganggetriebe übertragen.

Für die Präsentation wurde der Scrambler mit sehr grobstolligen Conti TKC 80 besohlt. In die Serie dürften es die Reifen zwar nicht schaffen, wegen ihrer eingeschränkten Fahreigenschaften auf Asphalt, wohl aber die Reifendimensionen, vorne in 110/80-19, hinten in 150/70-17. Hier waren die Benelli-Entwickler cleverer als ihre Kollegen aus Bologna, die der Ducati Scrambler einen fetten 180er-Hinterreifen zumuten. Sieht vielleicht cool für die Straße aus, aber es gibt keine Geländereifen in dieser breiten Dimension.