ZF kräftigt Achtstufen-Hybridgetriebe

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Darüber hinaus ermöglicht ein Wandlerhybrid aus hydrodynamischem Wandler und E-Maschine sowie einer elektromechanisch betätigten K0-Kupplung rein strombetriebenes Anfahren und eine hohe Rekuperationsleitung bis kurz vor Fahrzeugstillstand. Das Getriebe ermöglicht einen Abtrieb zu einer angetriebenen Vorderachse. Die E-Maschine leistet knapp 100 kW und bietet bis zu 400 Nm Drehmoment.

Die schwächste Vollhybrid-Variante des 8HP trägt im Sinne des Bauraums nicht auf – sie bringt ihre 40 kW-Maschine mit maximal 230 Nm Drehkraft in einem nicht verlängerten Kupplungsgehäuse unter. Zwischen Verbrennungs- und E-Maschine sitzt eine nasslaufende Trennkupplung, die den Verbrennungsmotor vollständig abkoppeln kann. Phasenweise – etwa beim Anfahren oder auf kurzen Distanzen – ist das Fahrzeug damit rein elektrisch fahrbar.

Wenn es nur um Boosten und Rekuperieren geht, bietet ZF ein 8HP mit Mildhybrid-Eignung. Es integriert zwischen Verbrennungsmotor und Wandler eine E-Maschine mit 15 kW und maximal 200 Nm Drehmoment. Je nach Auslegung des Bordnetzes liefert ZF eine Hochvoltmaschine oder eine mit 48 Volt. Zudem ist eine Variante mit einem Abtrieb zur Vorderachse für Allradfahrzeuge erhältlich.

Selbstverständlich ist bei ZF auch die Möglichkeit eines Riemenstartgenerators vorgesehen. Dann bekommt der Hersteller das Standardgetriebe mit einfachem hydrodynamischen Wandler und Überbrückungskupplung ans Band geliefert.

Exotische Bauart ohne Wandler als Sportgetriebe

Ohne Wandler, aber auch ohne E-Maschine wird seit 2016 das Rennsportgetriebe auf 8HP-Basis angeboten. Auch ein anderes Anfahrelement ist in dieser Ausführung nicht vorgesehen – es wird durch eine eigens entwickelte Ansteuerung der im Getriebe ohnehin vorhandenen Lamellenbremsen der Schaltelemente ersetzt. Wandlerverluste und Massenträgheit fallen so weg, die hohe Motordrehzahl ist ohne Wandler auch kein Problem. Zudem wurden die Gangabstufungen verringert. Als 8P45R ist diese exotische Version des 8HP im BMW M240i verfügbar.

Nicht allein technische Verbesserungen bringen Veränderungen mit sich, auch die aktuell angefragten, großen Mengen, günstige Fertigungsbedingungen, Transportkosten und mögliche neue Zollschranken spielen für die künftige 8HP-Produktion eine Rolle. ZF setzt deshalb verstärkt auf eine globalisierte Produktion: „Wir werden die neue Getriebegeneration nach ihrem Start im Jahr 2022 in Saarbrücken auch an unserem US-amerikanischen Standort Gray Court sowie dem chinesischen ZF-Produktionsstandort Schanghai für weitere Kunden lokalisieren.“ (fpi)