Schottische Forscher wollen Akkukapazität auf das Zehnfache steigern

Zehnfache Akku-Kapazität durch Luftfüllung

Forscher der schottischen Universität von St. Andrews halten es für möglich, die Kapazität von Akkus durch ein neues Design auf das Zehnfache zu steigern – das könnte auch Elektroautos zugute kommen

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  • ggo

Hannover, 22. Mai 2009 – Forscher der schottischen Universität von St. Andrews sehen die Möglichkeit, die Kapazität von Akkus durch ein neues Design auf das Zehnfache zu steigern. Dies teilte der britische Engineering and Physical Sciences Research Council (EPSRC) mit. Statt der derzeit bei Hochleistungsakkus üblichen Elektrode aus Lithium-Kobalt-Oxyd soll für den neuen Akku-Typ poröser Kohlenstoff zum Einsatz kommen. Dieser soll beim Entladen mit Sauerstoff aus der Umgebungsluft reagieren und dadurch elektrische Energie freisetzen. Der Sauerstoff ersetze eine chemische Komponente von herkömmlichen Akkus; das sei besser, als diese im Akku mittransportieren zu müssen, sagte der Leiter des Forschungsprojekts, Peter Bruce. Außerdem sei der poröse Kohlenstoff um einiges billiger als Lithium-Kobalt-Oxyd, so der Schotte.

Serienanwendung frühestens 2014
Aktuelle Akkus liefern eine Kapazität von etwa 130 Milliamperestunden pro Gramm verwendeten Lithium-Kobalt-Oxyds. Die von ihren Entwicklern „St. Andrews Air“ (STAIR) getauften Akkus konnten nach Angaben der Forscher schon in den ersten Versuchen bis zu 1000 Milliamperestunden pro eingesetztem Gramm Kohlenstoff speichern. Das mit knapp 1,6 Million Pfund Sterling (ca. 1,8 Millionen Euro) vom EPSRC geförderte Forschungsprojekt „Sauerstoffelektrode für Lithium-Akku“ läuft noch bis Mitte 2011. Mit einer Serienproduktion der von ihnen entwickelten Akkus rechnen die Forscher nicht vor 2014.

Aus Sicht der Forscher hat die Technologie das Potenzial, die Leistung portabler Geräte wie Mobiltelefone oder Laptops zu verbessern. Auch der Nutzung erneuerbarer Energie könnte sie einen Schub geben. Denn die Akkus seien auch dazu geeignet, bei der Nutzung von Wind- oder Sonnenenergie „Flauten“ als Netzpuffer auszugleichen. Zudem würde das Verfahren es erleichtern, leichtere Antriebsbatterien für Elektroautos zu entwickeln. Das wäre ein wichtiger Fortschritt, um bei gleichbleibendem oder geringeren Batteriegewicht höhere Reichweiten zu erzielen. (tig/c´t) (ggo)