Zivil-Raumfahrt: Ausflug im Dacia Dokker

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Für den Kofferraum gibt es nur eine Bezeichnung: gigantisch. Um die Lehnen der hinteren Sitzbank umzulegen und das gesamte Möbel nach vorne zu klappen, reichen pro Hälfte zwei Handgriffe. Wer hingegen die Bank komplett entfernen will, muss zwei Schrauben im Boden lösen. Nötig ist der Aufwand nicht, denn auch so schluckt der Dokker von der Waschmaschine bis zu üppigem Reisegepäck fast alles. Sehr gut: Die Hecktüren öffnen auf Hebelzug über einen Winkel von 90 Grad hinaus, so wird das Beladen noch einfacher. Zwischen 800 und 3000 Liter Gepäck mit maximal 1,57 Meter Länge können über die 57 Zentimeter niedrige Ladekante hineingestopft werden. Damit liegt der Dokker weit über dem Kangoo in der Region des minimal längeren VW Caddy (918 bis 3020 Liter). Dacia wird übrigens auch diverse Umbauten anbieten, etwa zur Beförderung von Rollstuhlfahrern.

Flott unterwegs

Viel passt also rein, doch die Fuhre muss auch vom Fleck kommen. Zu diesem Zweck wird Dacia zum Marktstart des Dokker Ende des Jahres 2012 drei Motoren anbieten: einen Saugbenziner mit 87 PS sowie zwei Diesel mit 75 und 90 PS. Anfang 2013 gesellt sich dann noch ein neuer 1,2-Liter-Turbobenziner mit 115 PS dazu. Für die ersten Testrunden standen die beiden Selbstzünder bereit. Schon mit 75 PS geht es in der Stadt und auf der Landstraße akzeptabel voran. Noch besser macht es der größere Bruder mit 90 PS. Er beeindruckt mit seiner Laufruhe, erst ab rund 130 km/h wird der Mix aus Motor- und Windgeräuschen dominanter. Ebenfalls überraschend ist die gute Spreizung des Fünfgang-Schaltgetriebes, eine sechste Stufe gibt es im Dokker nicht. Aus dem Stand zieht der Wagen flott voran, von 70 auf 120 km/h beschleunigt er mühelos. Einziger Minuspunkt: Der Schaltknüppel gleitet bisweilen etwas hakelig durch die Gassen. Etwas mehr Präzision könnte auch die Lenkung bieten, wenngleich der Dokker natürlich kein Auto für Kurvenräuber ist. Das Fahrwerk ist um Ausgleich bemüht, doch im unbeladenen Zustand mit nur einer Person an Bord wird das ruppige Abrollen der Verbundlenker-Hinterachse spürbar.