Zu lange Lieferzeiten: Renault hatte wenig von der Abwrackprämie

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Die französische Automarke Renault hat wegen langer Lieferzeiten nicht von der Abwrackprämie profitieren können und im ersten Halbjahr 2009 in Deutschland an Boden verloren. Der Absatz stieg nach Herstellerangaben um 0,7 Prozent auf gut 68 400 Verkäufe. Der Marktanteil inklusive leichter Nutzfahrzeuge sank aber von 4,4 Prozent in den ersten sechs Monaten 2008 auf nunmehr knapp 3,5 Prozent. „Die Umweltprämie kam für Renault eigentlich zum falschen Zeitpunkt“, sagte der Vorstandschef der Renault Deutschland AG, Achim Schaible, heute in Düsseldorf. Ein Verkaufsrenner war dagegen die Billigmarke des Konzerns, Dacia.

Bei der Stammmarke Renault seien bereits vor der Abwrackprämie Bestände abgebaut und die Produktion gedrosselt worden. Zudem hätten mehrere Modelle vor dem Wechsel gestanden. Auf ihr neues Auto hätten Renault-Käufer im ersten Halbjahr vier bis fünf Monate warten müssen. Der Absatz leichter Nutzfahrzeuge der Marke Renault brach bundesweit sogar um über ein Drittel auf knapp 6000 Stück ein. Gewerbetreibende sind Renault-Angaben zufolge sehr zurückhaltend beim Fahrzeugkauf. Im nächsten Jahr sollen neue Nutzfahrzeug-Modelle Schwung bringen.

Dank des Billigautos Dacia konnte die Renault Deutschland AG aber dennoch im ersten Halbjahr 2009 kräftig wachsen – der Absatz beider Marken zusammen stieg um fast 40 Prozent auf knapp 123 000 Autos. Dacia verkaufte knapp 48 000 Autos bis Ende Juni. Das ist über vier Mal mehr als in den ersten sechs Monaten 2008. Der Marktanteil stieg von 0,65 auf gut 2,3 Prozent sprunghaft. (dpa) (ggo)