Bluetooth hebt ab
In der neuen Version 2.0+EDR lockt die Funktechnik Bluetooth mit einer Verdreifachung der Datenrate auf ĂĽber 2 MBit/s. Wir haben nachgemessen.
In der neuen Version 2.0+EDR lockt die Funktechnik Bluetooth mit einer Verdreifachung der Datenrate auf über 2 MBit/s. Von der Steigerung profitiert natürlich jede Bluetooth-Anwendung, wichtiger jedoch ist, dass die neuen Nahfunker genügend Reserven für mehrere gleichzeitige Anwendungen haben, beispielsweise Surfen, Synchronisieren und Stereo-Musik per Kopfhörer empfangen.
Herkömmliche Bluetooth-Adapter funken nur im Basic-Rate-Modus und erreichen so maximal 723,2 kBit/s. Das genügt für einzelne Schnurlos-Anwendungen wie Synchronisieren, Drucken oder die VoIP-Telefonie per Headset und sogar zum DSL-Surfen und Vernetzen. Aber sobald ein Bluetooth-Piconetz die Daten von zwei oder mehr Verbindungen befördert, werden Verzögerungen spürbar. Eine später aufgebaute Web-Seite kann man noch als förderliche Geduldsübung umdeuten, aber bei Maus- oder Tastatureingaben oder auch bei Musik sind Aussetzer inakzeptabel.
Für solche Situationen haben die Bluetooth-Väter die EDR-Technik konzipiert (Enhanced Data Rate). Sie befördert netto je nach EDR-Modus bis zu 1446,4 oder bis zu 2169,6 kBit/s. Und weil die neuen Bluetooth-Geräte unter gleichen Bedingungen dieselbe Datenmenge schneller übertragen als Vorgänger, benötigen sie auch weniger Energie, weil sie ihre Transceiver schneller wieder abschalten können. Auch an die Abwärtskompatibilität wurde gedacht, sodass man die Daten seines bewährten Nokia 6310i weiterhin via Bluetooth mit dem PC abgleichen kann, wenn auch nur im Basic-Rate-Modus.
Zu den ersten Geräten mit Bluetooth 2.0+EDR gehören neben den erwarteten USB-Steckern auch Notebooks. Darin sind die Bluetooth-Module über USB angebunden, freilich so, dass man sie nicht ohne weiteres austauschen kann. Deshalb sind die Fragen, wie gut solche internen Module wirklich sind, und ob möglicherweise eine externe Aufrüstung vorzuziehen ist, besonders interessant.
In diesem Beitrag fühlen wir daher nicht nur den ersten neuen USB-Dongles auf den Zahn – Cellink BTA-6030, Epox BTDG06B, Delock MII-794 und Planex BT-01UDE –, sondern auch den Bluetooth-Modulen der beiden Laptops Apple iBook G4 (siehe Behutsames Update in heise mobil) und Toshiba Portégé R200 (siehe Klein, fein, mein, ein Wegweiser zum optimalen Subnotebook). Weitere Geräte mit Turbo-Bluetooth haben Anycom oder auch MSI angekündigt. Wir werden sie in einem späteren Artikel unter die Lupe nehmen.
Alle Testkandidaten sind mit einem Bluetooth-Chip des Marktführers CSR ausgerüstet. Man kann sie je nach Sendeleistung in drei Gruppen unterteilen. Das interne Modul des iBook ist ein Klasse-3-Gerät mit 1 mW Sendeleistung EIRP (Equivalent Isotropic Radiated Power). Zu den Klasse-2-Funkern mit 1 bis 2,5 mW Sendeleistung gehören die USB-Dongles Epox BTDG06B und Delock MII-794 sowie das Modul des Portégé, und die Gruppe der Klasse-1-Sender mit bis zu 100 Milliwatt Sendeleistung bilden Cellink BTA-6030 und BT-01UDE.
Die Bluetooth-Spezifikation setzt in allen drei Fällen eine Eingangsempfindlichkeit von mindestens -70 dBm bei 0,1 Prozent BER voraus (Bit Error Rate). Zu Beginn der Bluetooth-Ära konnte man daher unter normalen Funkbedingungen und bei Sichtkontakt Reichweiten von 10, 50 und 100 Metern erwarten (Funklasse 3, 2 und 1). Inzwischen setzen die Hersteller bessere Antennen ein, sodass man von größerer Reichweite ausgehen kann.
Auswahlfragen
Die Erwartungen an die neuen Nahfunker sind groß: Hardware-seitig sollen sie möglichst den theoretisch maximalen Datendurchsatz erreichen, und mit möglichst vielen Gegenstellen harmonieren. Unsere Bluetooth-Datenbank verzeichnet über 600 Geräte und die meisten davon sind gemäß Bluetooth 1.1 konstruiert.
Wir haben die Prüflinge mit verbreiteten Gegenstellen aus verschiedenen Kategorien geprüft, darunter Handys, Tastaturen, Mäuse und auch Stereo-Kopfhörer. Dabei konnten die Turbo-Funker überzeugen und sie sind auch abwärtskompatibel. In Kombination mit Basic-Rate-Geräten sind anspruchsvolle Kombinationen wie Surfen und Stereo-Musik jedoch technisch nicht möglich; es kommt natürlich zu Aussetzern. Die Resultate dieser Prüfungen sind online unter www.bluetooth-db.de veröffentlicht. Dort können auch Anwender ihre Testergebnisse hinzufügen.
Praxistests zeigen, dass sich im Nahbereich, einige Meter rund um den PC, alle Kandidaten gut für Schnurlos-Szenarien eignen; sie erfüllen also die Erwartungen. Ein Maß dafür ist der maximale Datendurchsatz, den wir mit NetIO ermitteln (zum Messverfahren beachten Sie bitte den Kasten auf dieser Seite). Deutliche Unterschiede treten zu Tage, wenn man die Gegenstellen in verschiedenen Zimmern betreiben will, und beispielsweise das ISDN-Modem im Flur, den PC aber im Arbeitszimmer aufstellt. Dabei sind Klasse-1-Funker gegenüber den "leiseren" Klassen deutlich im Vorteil, weil bei gleicher Entfernung wegen des höheren Abstands zwischen Signal- und Rauschpegel weniger Übertragungsfehler auftreten. Diese Ergebnisse sind im Diagramm auf der letzten Seite dieses Artikels dargestellt.
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Manchen Dongles haben die Hersteller ein Interface gemäß USB 2.0 spendiert, andere sind noch mit USB 1.1 ausgestattet. Der Unterschied wirkt sich in der Praxis nicht aus, denn schon USB 1.1 hat mit bis zu 12 MBit/s ausreichend Reserven.
Der Funktionsumfang der Bluetooth-Adapter hängt weitgehend vom Bluetooth-Stack ab – Software, die die Dongle-Hersteller meist hinzukaufen. Darunter war der Widcomm-Stack, den inzwischen die Firma Broadcom entwickelt, lange führend. Inzwischen greifen viele Hersteller lieber zu Stacks von IVT und Toshiba. Diese beiden stehen hinsichtlich der Zahl der Anwendungsprofile etwas hinter dem Widcomm-Stack.
Alle drei sind jedoch nur für Windows konzipiert – wer die USB-Erweiterungen mit Linux oder Mac OS X nutzen will, ist auf "fremde" Stacks angewiesen, die den jeweiligen Dongle auch akzeptieren. Das ist bei allen Testkandidaten der Fall, wenngleich nicht alle Hersteller ausdrücklich darauf hinweisen. Dabei muss man beachten, dass die Zahl der unterstützten Profile den jeweiligen Bluetooth-Stacks auf Mac OS X und Linux entspricht; diese sind nicht so reichhaltig ausgestattet wie die Windows-Pendants.
Alle aktuellen Stacks, ob für Linux, Mac OS X oder Windows, und auch alle hier getesteten Bluetooth-Sticks eignen sich zur Maus- und Tastaturanbindung. Zu beachten ist jedoch, dass keiner der Kandidaten als HID-Proxy ausgelegt ist. Ein HID-Proxy gaukelt dem BIOS des Rechners ein "USB-Verbundgerät" mit Tastatur vor, sodass man beim Rechnerstart zum Beispiel BIOS-Einstellungen vornehmen kann. Erst später im Verlauf des Bootvorgangs schaltet dann eine zusätzliche Software automatisch vom HID-Proxy- in den Bluetooth-HCI-Modus um. Kombiniert man hingegen die Testkandidaten mit Bluetooth-Tastaturen, muss man für BIOS-Einstellungen weiterhin konventionelle Tastaturen bereithalten.
Apple iBook G4
Apple war der erste Hersteller, der Bluetooth 2.0+EDR in seine Geräte einbaute. Da in allen aktuellen PowerMacs, PowerBooks und iBooks die gleiche Bluetooth-Hardware eingesetzt wird, testen wir in diesem Beitrag stellvertretend nur das iBook-Modul, wenn auch bei den verschiedenen Modellen abweichende Antennenpositionen zu kleinen Unterschieden im Durchsatz führen dürften.
Hardware-seitig bringt es alles mit, was man von einem EDR-Vertreter erwartet, also etwa die EDR-Modi fĂĽr 1,4 MBit/s und 2,1 MBit/s netto, aber auch Adaptive Frequency Hopping zur Koexistenz mit benachbarten WLAN-Funkern im 2,4-GHz-Band.
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Mit Apples Bluetooth-Stack lassen sich nicht alle Hardware-Funktionen ausschöpfen. Das Profil für die Synchronisation kann man nur mit Apples Abgleichprogramm iSync nutzen und PAN, das Profil zur Vernetzung ist nicht implementiert; deshalb ist im Diagramm nur der Datendurchsatz mit dem (langsamen) Filetransfer-Programm aufgeführt. Die ersatzweise Installation von Linux-Distributionen (Yellow Dog 4.0.1 und Suse 10 PPC Beta 4), die mittels dem BlueZ-Protokoll-Stapel durchaus zu PAN-Verbindungen im Stande sind, brachte keinen Erfolg, weil die jeweiligen Kernel das Bluetooth-Modul nicht eingebunden haben.
Wer drahtlose Vernetzung wünscht, soll gemäß Apples Philosophie das eingebaute WLAN-Modul nutzen (es liefert brutto 54 MBit/s). Wenn die Gegenstelle kein WLAN, sondern nur Bluetooth an Bord hat, aber dennoch eine drahtlose Vernetzung erwünscht ist, kann man LAN-Kopplungen mittels dem Bluetooth To Internet Utility 2.3 hintricksen. Wegen der niedrigen Geschwindigkeit von nur 40 kByte/s bleibt das aber nur eine Notlösung.
Unterm Strich hinterlieĂź das Modul einen guten Eindruck. Wir wĂĽnschten uns Software-seitig jedoch mehr Profile, beipielsweise A2DP fĂĽr Stereo-Audio-Streaming.
Cellink BTA-6030
Die Cellink-Aufrüstung BTA-6030, die über USB 2.0 an PCs angeschlossen wird, gibt es wahlweise einzeln oder im Set mit dem Stereo-Headset BTST-9000. Als Klasse-1-Funker schöpft der Stecker die Spezifikation hinsichtlich der Sendeleistung nicht aus. Er funkt mit maximal 16 dBm, zulässig sind 20 dBm. In puncto Eingangsempfindlichkeit gehört er jedoch zu den besseren Bluetooth-Funkern, denn er kann selbst noch Signale mit -90 dBm verwerten. Die übrigen Hardware-Features entsprechen dem von Apple eingesetzten Modul.
Software-seitig unterscheidet sich der Cellink-Stecker hingegen deutlich vom Apple-Modul, denn dem BTA-6030 liegt der umfangreichere, aber nicht brandaktuelle Stack von Toshiba in Version 3.03.10 bei. Manche anderen Bluetooth-Adapter werden schon mit der etwas erweiterten Version 3.20 geliefert.
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Der Toshiba-Stack gehört zu den ersten, die das A2DP-Profil für Stereo-Audio-Streaming gelernt haben. Zu den noch seltenen Profilen zählt auch BIP-ImagePush zum Auslesen von Bildern aus Foto-Handys, Kameras sowie BIP-RemCam, mit dem man Kameras fernsteuern und etwa als Web-Cam nutzen kann.
Der Dongle ließ sich wie erwartet auch am Mac betreiben, dann natürlich unter der Apple-Software. Beispielsweise klappte damit die Ankopplung von Logitechs Mobile Bluetooth Headset und Apples Bluetooth-Tastatur. Er lieferte in den Messungen die höchsten Durchsatzraten und kam erfreulich nahe an das theoretische Maximum heran. Mit Spitzenwerten von rund 210 kByte/s erfüllte er die Erwartungen nicht nur unter einfachen Bedingungen (Sichtkontakt, 1 Meter Abstand), sondern lieferte auch an Messplatz 3, also durch mehrere Bürowände über 20 Meter Entfernung noch hohe Durchsatzraten (rund 130 kByte/s).
Delock MII-794
Delock hat sein Bluetooth-Lieferprogramm kurzfristig um den USB2.0-Dongle MII-794 erweitert – ein Vetter des 100-Meterfunkers "USB2.0 Mini Class 1", der nur gemäß Bluetooth 1.2 ausgelegt ist. Der MII-794 steckt in einem transparenten Gehäuse, und die USB-Kontakte lassen sich mit einer verschiebbaren Kappe schützen.
Der CSR-Chip bringt die üblichen EDR-Eigenschaften mit, kann also bis zu 2,1 MBit/s befördern. Ihm steht ein Transceiver der Klasse 2 zur Seite. Das äußert sich gegenüber Dongles der Funkklasse 3 in spürbar höherer Reichweite, aber den Klasse-1-Funkern muss er sich wie erwartet deutlich geschlagen geben.
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Vom chinesischen Unternehmen IVT stammt der beigelegte Bluetooth-Stack BlueSoleil; die aktuelle Version 1.6 liefert Delock auf einer Mini-CD mit. Die Benutzerführung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber durchaus gefällig. Die Übersetzung der Menüs aus dem Chinesischen lässt trotz einiger allfälliger Verbesserungen weiterhin zu wünschen übrig; auch stürzte die Software gelegentlich ab.
Wie der Toshiba-Stack eignet sich auch BlueSoleil fĂĽr Stereo-Audio-Streaming. Eine DRM-Sperre, die das Streaming kopiergeschĂĽtzter Musik verhindert, ist nicht eingebaut.
In den Durchsatzmessungen lieferte der MII-794 durchwachsene Werte. Auf kurze Entfernung erreichte er mit rund 130 kByte/s weniger als erwartet. Auf dem deutlich schwierigeren Messplatz 2 ging der Durchsatz aber nur geringfĂĽgig zurĂĽck, und auf Messplatz 3 reichte es immer noch zu einem ordentlichen Durchsatz.
Epox BTDG06B
Der USB-Stecker BTDG06B führt die Reihe der Klasse-2-Dongles von Epox fort. Laut Hersteller soll der weiße Stift mit maximal 1 dBm Sendeleistung "über 10 Meter" überbrücken; auf der Web-Seite wirbt Epox gar mit maximal 20 Metern Reichweite. Auch stellt Epox heraus, dass sich der Dongle für verschlüsselten Datenverkehr eignet (Bluetooth-gemäß mit Schlüssellängen bis zu 128 Bit). Dazu sind jedoch alle Testkandidaten in der Lage.
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Auf der CD liefert Epox nicht nur den Bluetooth-Stack von Toshiba mit, sondern auch die fĂĽr diesen Dongle nutzlosen Programme Dual Mode Utility und Flash Disk Tool.
In den Durchsatzmessungen zeigte der Epox-Stift auf den Messplätzen 1 und 2 erwartet gute Werte. Auf Messplatz 3 gelangen lediglich instabile Verbindungen. Das, wie auch die ungewöhnliche Sendeleistungsangabe deuten eher auf ein Klasse-3-Gerät hin. Die Gerätebeschreibung sollte Epox überarbeiten, denn manche Informationen fehlen oder sind irreführend. Für erfahrene Bluetooth-Nutzer dürfte das aber nur kleine Hürden darstellen.
Planex BT-01UDE
Von Planex stammt die erste, bereits im Sommer lancierte Bluetooth-Erweiterung mit EDR-Modus. Der BT-01UDE erinnert äußerlich sehr an das Modell BT-6030 von Cellink und auch die technischen Daten, beispielsweise die Firmware-Version oder die Funkklasse, sind gleich.
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Unterschiede gibt es auch, freilich nur marginale. So hebt Planex auf den Web-Seiten hervor, dass sich der BT-01UDE gut für Stereo-Audio-Streaming eignet, was Hardware-seitig natürlich für alle Teilnehmer dieses Beitrags zutrifft. Auch hat Planex ein etwas jüngeres Update des Toshiba-Stacks auf Version 3.03.13c parat, das nicht näher bezeichnete Fehler korrigiert. Leider hat der Hersteller mehrere Sprachversionen in das zugehörige und mehrteilige Zip-Archiv gepackt, sodass man für Windows XP über 140 MByte laden muss. Selbst mit DSL-Anschluss macht so ein Download keinen Spaß und für Modem- oder ISDN-Anwender ist er schlicht unzumutbar.
Davon abgesehen gefiel der Dongle in der Praxis mit problemloser Installation und hohen Durchsatzraten. Selbst auf Messplatz 3 lieferte er mit rund 130 kByte/s noch deutlich mehr als Klasse-1-Geräte gemäß Bluetooth 1.1 oder 1.2. Auch ließ er sich mit Linux- und Mac-OS-X-Rechnern nutzen, etwa zur Maus- oder Tastaturanbindung.
Toshiba Portégé R200
Das im Portégé-Notebook eingebaute Bluetooth-Modul kann man wahlweise mit oder ohne WLAN betreiben; man schaltet es per F8-Taste ein oder aus. Vor dem parallelen Betrieb beider 2,4-GHz-Techniken warnt der Hersteller jedoch unnötig scharf. Zwar können sich WLAN und Bluetooth gegenseitig stören, aber das Bluetooth-Modul bringt mit AFH (Adaptive Frequency Hopping) eine sehr effektive Coexistenz-Technik mit. Ein Hinweis, dass man von AFH nur dann profitiert, wenn auch die Gegenstelle dieses Verfahren beherrscht, hätte genügt.
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Auf dem Notebook ist Toshibas eigener Stack in der Version 3.20 vorinstalliert; auf dem Web-Server gibt es das Update auf Version 3.20.01 mit kleineren Fehlerkorrekturen. Anders als die mit den Dongles ausgelieferten Versionen hat diese auf dem Portégé installierte eine Sperre: Sie sollte eigentlich verhindern, dass kopiergeschützte Musik auf Geräten ohne die Kopiersperre SCMS-T abgespielt wird. Das können Kopfhörer oder auch andere PCs mit Bluetooth und A2DP-SNK sein. Defacto unterbindet die Sperre aber schon die Kopplung mit solchen Geräten, sodass man auch ungeschützte Musik, etwa digitalisierte Songs von bezahlten CDs, nicht übertragen kann.
In den Durchsatzmessungen hinterließ das Toshiba-Modul einen guten Eindruck. Es lieferte nicht nur hohe Raten auf den beiden kürzeren Strecken, sondern brachte auch auf Messplatz 3 brauchbare Verbindungen zustande. Der gemessene Durchsatz reicht sogar für das Datenvolumen locker aus, das zwei gebündelte ISDN-Kanäle liefern.
Fazit
Die erste Generation der neuen Bluetooth-Geräte konnte die Erwartungen weitgehend erfüllen. Die EDR-Funker sind weitaus schneller als die Vorgänger und halten somit genügend Kapazität für mehrere parallele Drahtlosanwendungen bereit. Freilich profitiert man davon erst dann deutlich, wenn alle Piconetz-Mitspieler mit EDR funken. Während man etwa Handy-Daten synchronisiert und parallel ein Dokument ausdruckt, kann man dann also getrost noch einen VoIP-Anruf per Headset annehmen. EDR-Geräte sind aber noch rar, vorherrschend sind die Vorgänger mit Basic-Rate-Technik.
Die in den Notebooks eingebauten Module konnten überzeugen. Sie liefern, gemessen an ihrer sehr niedrigen Sendeleistung, die der Akkulaufzeit zugute kommt, ordentliche Durchsatzraten. Apple-User dürften sich zusätzliche Bluetooth-Profile wünschen. Die Nachrüstdongles machen vor allem Hardware-seitig eine gute Figur. Funktionsumfang und Bedienungskomfort der mitgelieferten Stacks bleiben jedoch hinter dem Angebot des ehemaligen Platzhirsches Widcomm zurück.
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Die Modelle von Epox und Delock empfehlen sich als Zimmerfunker, etwa für die drahtlose Anbindung von Tastatur, Maus, Stereo-Kopfhörer, Drucker oder Handy. Dem Delock wünschte man eine endlich sauber übersetzte BlueSoleil-Software. Die Stecker von Cellink und Planex eignen sich für dieselben Anwendungen, punkten aber über größere Entfernungen oder bei erschwerten Funkbedingungen – ein Klasse-1-Dongle, der auch noch eine überdurchschnittliche Eingangsempfindlichkeit hat, eignet sich besser, um Stereo-Kopfhörer auch in einem Nebenzimmer durch eine Wand zu versorgen als ein Klasse-3- oder Klasse-2-Funker.
Überraschend ist, dass die Preisunterschiede zwischen den Bluetooth-Funkklassen verwischt sind. Ob Weitfunker oder Flüsterer, beide Kategorien sind für unter 30 Euro zu haben. Man kann daher annehmen, dass viele Bluetooth-Nutzer schnell auf die EDR-Technik umsteigen werden, um sich den Zugang zu drahtlosen Multimedia-Anwendungen zu eröffnen. (dz)
Literatur
[1] Dusan Zivadinovic, Wegweisend, Was die Bluetooth-Roadmap verspricht, www.heise.de/mobil/artikel/54025 |
[2] Dr. Reiner Schieck, Lauscher aufgestellt, Reichweitenerhöhung durch optimierte Antennentechnik, www.heise.de/mobil/artikel/54028 |
[3] Dusan Zivadinovic, Weltmeisterlich, Bluetooth-USB-Adapter mit groĂźer Reichweite, www.heise.de/mobil/artikel/54030 |