ARM-Revolution im Rechenzentrum: Wie es ARM-Prozessoren in Server schafften

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Die Roadmap für den Serverbereich bis zum Jahr 2023 sieht für ARM sehr erfolgversprechend aus. Aber man muss da vorsichtig sein: Vorteile in Performance pro Dollar können schnell schwinden, einfach wenn die Konkurrenz die Preise drastisch senkt. Intel ist wegen großer Schwierigkeiten mit dem 10-nm-Prozess etwas ins Hintertreffen geraten, beim 7-nm-Prozess ist man etwa sechs Monate in Verzug.

Im Softwarebereich hat x86 noch deutliche Vorteile, sowohl an Vielfalt als auch an Reife und Stabilität. Auf der SC21 berichtete die ARM HPC User Group noch von diversen Nickligkeiten, etwa mit MPI, Lustre oder Mellanox-Treibern. "Alle MPI-Blibliotheken haben Issues", sagt Eva Siegmann von der Stony Brook University. Die Tool Chains sind noch nicht ausgereift beziehungsweise nicht auf dem neuesten Stand. Die GCC kennt zwar SVE, bietet aber noch nicht die nötigen hochoptimierten Vektorbibliotheken. Aber das sind relativ schnell lösbare Probleme, wenn erst einmal genügend Leute Zugriff auf ARM-Server haben.

Andreas Stiller war bis zum wohlverdienten Ruhestand 2017 dienstältester Heise-Redakteur. Er beschäftigt sich mit Prozessoren, High-Performance-Computing und hardwarenaher Programmierung. (odi)