AUTOSAR: Chance der Softwareentwicklung im Automotive-Bereich

Seite 2: Potenzial

Inhaltsverzeichnis

Neben der grundlegenden Herausforderung, Software für Steuergeräte mit extremen Ressourceneinschränkungen entwickeln zu können, und durch die exakte Beschreibung des Verhaltens der Module und ihrer Schnittstellen bietet AUTOSAR Vorteile, die sich aus den grundlegenden Konzepten ergeben, welche die Spezifikation verfolgt:

  • die leichte Integration von Modulen unterschiedlicher Zulieferer,
  • die Integration von Modulen in Form von Quellcode, aber auch als Objektcode (um Know-how schützen zu können) und
  • die Wiederverwendbarkeit auf mehreren Plattformen beim OEM (Original Equipment Manufacturer), beispielsweise für Unter- und Mittelklasse.
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Neuerungen mit AUTOSAR 4.0

  • Ausbau der AUTOSAR-Methodik, die Aktionen und daraus entstehende Arbeitsprodukte beschreibt. Die Methodik wird dann im jeweiligen unternehmensspezifischen Prozess abgebildet
  • Erweiterung der Templates, mit denen in AUTOSAR von der Systemebene bis zum Konfigurationsparameter eines ausgewählten Moduls auf einer konkreten ECU "fast alles" beschreibbar ist
  • Verbesserung von Messungen und Kalibrierung
  • Vervollständigung des ECU Resource Template
  • Weitere Anpassung an das Field Bus Exchange Format (FIBEX)

Mit AUTOSAR kann sich ein Zulieferer von vielen "Lasten" der Softwareentwicklung befreien und sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren. Die wichtigsten liegen typischerweise in Bereichen wie der Abstraktion der Steuergeräte-Hardware (on-board devices), der Ansteuerung der Sensoren und Aktoren sowie der Implementierung der Regelungsalgorithmen.

Entlastung findet der Zulieferer beispielsweise durch die folgenden Entwicklungsaufgaben:

  • Portierung der Anwendung auf eine neue Hardwareplattform,
  • Treiber für spezielle Bausteine wie EPROMs (Erasable Programmable Read-only Memory) entwickeln oder anpassen,
  • Abstraktion von unterschiedlichen Kommunikations-Bussen (wie CAN oder FlexRay) und
  • Implementierung typischer Dienste wie Diagnose oder Speichermanagement.

Hinzu kommt, dass das nicht nur den Zulieferer entlastet, sondern die gesamte Softwareentwicklung. Experten wie die Hersteller von Prozesoren oder die von Kommunikations-Controllern können die notwendigen Treiber einmal entwickeln und dann einer Vielzahl von Zulieferern bereitstellen. Das reduziert letztlich den Testaufwand für den Integrator bis auf den Integrationstest.