Ampelansteuerung per Funk: So funktioniert sie im Detail

Etliche Verkehrsbetriebe verwenden noch unverschlüsselte Funktechnik, um Ampeln schneller auf Grün zu schalten. Die Technik ist anfällig für Manipulationen.

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(Bild: Destina | stock.adobe.com | Composing: c’t)

Lesezeit: 10 Min.
Von
  • David Wischnjak
Inhaltsverzeichnis
ÖPNV mit Funktechnik manipulieren

Linienbusse haben es nicht leicht, im täglichen Berufsverkehr ihren Fahrplan einzuhalten. Um dem ÖPNV einen Vorteil gegenüber dem Individualverkehr zu verschaffen, priorisieren Ampelanlagen in vielen Städte die ÖPNV-Fahrzeuge und es wird schneller Grün. Dazu kommt meist eine Funktechnik zum Einsatz, deren zugrundeliegenden technischen Verfahren in einem Standard des Verbands öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) definiert sind, genauer gesagt in der VÖV-Schrift 04.05.1.

Auch rund 40 Jahre nach Erscheinen dieser Schrift setzen viele Städte noch auf die darin beschriebene Kombination aus analogem Funk und digitalen Datentelegrammen. Diese Technik war zum Zeitpunkt ihrer Einführung eine Weltneuheit, heute ist sie hoffnungslos veraltet.

Um der Ampel mitzuteilen, dass sie möglichst bald auf Grün schalten soll, generiert der Bordcomputer des ÖPNV-Fahrzeugs ein digitales Datentelegramm im R09-Format (dazu gleich mehr) und überträgt es über einen analogen Sprachkanal per Frequenzmodulation (FM). Der Funkempfänger der Ampel (Lichtsignalanlagen- oder LSA-Empfänger genannt) demoduliert und dekodiert die eingehenden Telegramme und gibt dem Steuergerät der Ampel Bescheid, damit es die Schaltzeiten anpasst und dem ÖPNV-Fahrzeug Vorrang gewährt – es wird schneller Grün oder die aktuelle Grünphase wird verlängert.

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