Erster Blick auf Mac OS X 10.8

Seite 5: Fazit

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Apple sagt, bis zum Erscheinen des Berglöwen kann sich noch einiges ändern, auch der Funktionsumfang. Gut möglich, dass der Hersteller sich noch die eine oder andere Perle vorbehält, um den Wettbewerb nicht zum Nachahmen zu inspirieren.

Manches läuft noch nicht rund. Das GameCenter arbeitet vorerst nur in einer Testumgebung, etliche Systemprogramme bewegen sich noch außerhalb der Sandbox, was sich bis zum Erscheinen vermutlich ändern wird. Das Notification Center lässt sich hin und wieder nicht ausklappen und die in die iCloud verfrachteten Dokumente sind bislang weder auf iCloud.com noch in den korrespondierenden iOS-Apps zu sehen.Das ist aber kein Wunder, schliesslich handelt es sich noch um eine sehr frühe Version.

OS X 10.8 fühlt sich aber schon jetzt deutlich flüssiger und runder an als sein Vorgänger, den viele Nutzer als träge kritisieren. Die Developer Preview macht von kleineren Bugs etwa beim Bildschirm-Refresh abgesehen bereits einen stabilen Eindruck.

Noch ist der Berglöwe nicht fertig. So laufen beispielsweise viele Anwendungen noch außerhalb der Sandbox, die Mitteilungszentrale verweigert ab und an den Dienst und das Gamecenter läuft nur in einer Testumgebung.

Die Integration der iCloud ergibt Sinn. Apples kostenloser Internetdienst harmoniert auf dem Desktop von Mac OS X 10.7 nur mit dem Kalender, dem Adressbuch, dem Mail-Programm und iTunes. In 10.8 kommen wichtige Applikationen zur Synchronisation mit dem Internetdienst und den angebundenen iOS-Geräten hinzu, die viele Nutzer bislang vermissen.

Die Nachahmung von iOS-Apps auf dem Desktop, die bei Lion in ersten Anfängen zu sehen war, wirkt nun erwachsen. Es geht weniger um das Launchpad zum bequemeren Starten von Programmen und buntere Icons, sondern um den nahtlosen Übergang von einem Betriebssystem zum anderen, etwa beim Bearbeiten von Dokumenten, beim Spielen oder beim Anhören von Musik. Der Berglöwe verbindet Mac, iPhone, iPad und Apple TV viel direkter miteinander als zuvor.

Das scheint auch das Kalkül zu sein: Besitzern von iOS-Geräten zu zeigen, dass sie auch ihren Computer annähernd so einfach bedienen können – und dass sie möglicherweise am Mac besser aufgehoben sind als an einem PC mit Windows 8. Dem will Apple möglicherweise die Show stehlen; die finale Version des Berglöwen soll im Sommer erscheinen, also wohl noch vor Microsofts neuem System. Zum geplanten Verkaufspreis machte Apple bisher keine Angaben. Ausführliche Artikel zu Mac OS X 10.8 bringen c't 6/12 (ab 27. Februar am Kiosk) und Mac & i Heft 5 (Erstverkaufstag am 10. März).

Siehe dazu auch:

10.8, der Partyschreck – Eine Kolumne von Christoph Dernbach

(mst)