Gegenwind als Antrieb

Direkt gegen den Wind segeln? Teams aus aller Welt zeigen einmal im Jahr mit selbst gebauten Fahrzeugen, wie das geht.

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Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Daniel Hautmann
Inhaltsverzeichnis

Zwei Zentimeter trennen Julian Fial vom Asphalt. Er liegt im engen Kohlefaser-Cockpit seines 171,7 Kilogramm leichten Rennwagens und blickt durch die Glashaube auf eine 500 Meter lange Rennstrecke auf einem Damm nahe dem niederländischen Den Helder. Hinter ihm heult sein Motor mit 1500 Umdrehungen in der Minute. Er besteht aus zwei messerscharfen Rotorblättern, und sein Treibstoff ist Wind.

Julian Fial arbeitet am Institut für Flugzeugbau an der Universität Stuttgart. Das "Ventomobil" hat er mit seinem Studententeam entwickelt und gebaut. Es ist ein sogenanntes Gegenwindfahrzeug, also eine Art fahrende Windturbine. Seit 2008 treten Teams aus aller Welt alljährlich beim "Aeolus Race" mit solchen Vehikeln gegeneinander an. Ihr Ziel ist es, schneller als der Wind zu fahren. Zudem fließen auch Beschleunigung und Innovationskraft in die Bewertung ein.

Das Ganze klingt zwar nach Perpetuum mobile, ist aber durchaus möglich. 2016 glückte dies erstmals einem dänischen Team namens DTU mit 101,76 Prozent der Windgeschwindigkeit. "Die Summe aller Reibungen – angefangen beim Getriebe über die Räder bis zu den Rotorblättern – muss geringer sein als die aus dem Wind gewonnene Vortriebskraft", sagt Fial.

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