Geoengineering: Start-ups wollen Methan mit Eisensalzen fangen
Start-ups wollen mit ihrem Verfahren ein Phänomen imitieren, das die Eiszeiten eventuell verstärkt hat. Aber noch weiß man nicht, ob und wie es funktioniert.
- James Temple
In den nächsten Monaten will ein Start-up aus dem kalifornischen Palo Alto damit beginnen, kleine Mengen eisenhaltiger Partikel in den Abgasstrom eines Schiffes zu leiten, das den offenen Ozean überquert. Blue Dot Change möchte dabei herausfinden, ob die Partikel helfen, Methan abzubauen – eines der stärksten Treibhausgase in der Atmosphäre. Funktioniert es, hofft David Henkel-Wallace, innerhalb eines Jahres mit dem Versprühen von Eisensalzen im kommerziellen Maßstab beginnen zu können.
Er ist Gründer und Geschäftsführer des vierköpfigen Start-ups, das zu einer Handvoll kleiner kommerzieller Unternehmen gehört, die mit dem Freisetzen solcher und ähnlicher Partikel liebäugeln. Sie wollen damit ein Phänomen aus der Entstehung der Eiszeiten nachstellen, von dem angenommen wird, dass es die Abkühlung der Erde verstärkt haben könnte. Sie hoffen, so dem Klimawandel entgegenzuwirken. MIT Technology Review hat mindestens zwei weitere Unternehmen gefunden, die ebenfalls Freiland-Experimente in Erwägung ziehen.
Das Grundkonzept der sogenannten Eisensalz-Aerosol-Methode, kurz ISA, besteht darin, eisenhaltige Partikel, die Chlorid enthalten, in die Luft freizusetzen. Werden diese vom Sonnenlicht bestrahlt, entstehen Chlorradikale. Das sind einzelne Chloratome mit einem einzelnen ungebundenen Elektron, das extrem reaktiv ist. Diese Chlorradikale lösen dann in der Atmosphäre Reaktionen aus, die letztlich Methan in Kohlendioxid umwandeln sollen.
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