Klimawandel: Drohnen fliegen im Einsatz für den Naturschutz
Unbemannte Fluggeräte könnten bei der Rettung des Klimas wertvoll sein, etwa bei der Landschaftsüberwachung. Das Problem: Zu wenig Geld und zu viel Bürokratie.
- Boris Hänßler
Kelpwälder sind einer der wertvollsten Küstenlebensräume Kaliforniens. Denn die Pflanzen, die auch als Braunalgen oder Tang bekannt sind, bilden einen Puffer gegen den Klimawandel, da sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen und durch Photosynthese spalten. Das funktioniert aber nur, wenn die Seetang-Wälder auch gesund sind. Seit 2019 setzt die amerikanische Naturschutzorganisation Nature Conservancy Drohnen ein, um Kelp-Standorte entlang der kalifornischen Küste unter anderem der Bezirke Mendocino und Sonoma zu vermessen – jedes Jahr an 36 Standorten.
2019 ermittelten die Drohnen eine durchschnittliche Größe der Kelp-Bestände von weniger als 0,4 Hektar pro Standort. Diese Zahl stieg auf 2,2 Hektar im Jahr 2020 an. Das ist immer noch deutlich unter dem historischen Durchschnitt von 18 Hektar. Die Untersuchungen ermöglichen es aber, den Seetangbestand gezielt zu fördern – etwa indem die Gemeinden überhandnehmende Arten wie den violetten Seeigel entfernen, der die Seetangwälder auffrisst.
Das Monitoring von Lebewesen ist ein typisches Einsatzgebiet von Drohnen – neuerdings auch im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels. Noch ist ihr Einsatz allerdings eher die Ausnahme. Erst allmählich entdecken Naturschützer, wie vielseitig sich die fliegenden oder schwimmenden intelligenten Maschinen einsetzen lassen – und wie sie damit unsere Sicht auf die Umwelt dank teilweise überraschender Erkenntnisse verändern.
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