Google Wifi im Test: Bedienung klasse, Durchsatz ok

Seite 3: Fazit, Diagnostik und Smart Home

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Beim Finden und Beseitigen von Netzwerkproblemen hilft die Google Wifi App mit einer Netzwerkprüfung in drei Teilen: Sie testet die Geschwindigkeit der Internetverbindung gegen Google-Server, was einen Hinweis darauf gibt, ob akute Streamingruckler im eigenen Netz oder in dem des Providers entstehen.

Ferner prüft sie die Funkverbindungen zwischen den Nodes (Mesh-Test), sodass man sieht, an welcher Stelle geringfügiges Verlagern oder Drehen die Situation verbessern kann. Im dritten Schritt testet die App, wie gut das Gerät, auf dem sie läuft, mit dem Google-Wifi-Node verbunden ist.

Wer gerade welchen Verkehrsanteil verursacht, zeigt ein Blick auf die Netzwerkübersicht: Nach einem Tipp auf das Gerätesymbol zeigt die App für jedes Gadget die aktuelle Down- und Upload-Geschwindigkeit an. Über das Internet-Symbol bekommt man ebenfalls eine Echtzeitanzeige für die Internetverbindung und auch eine bis zu 60 Tage zurückreichende Historie.

Neben ihrem WLAN enthalten die Google-Wifi-Nodes auch eine ZigBee-Schnittstelle für die Smart-Home-Automation. Darüber können sie etwa die Hue-Leuchten von Philips steuern. Google hat das in seinen on.here-Clouddienst integriert.

Hat man Besuchern den Weg ins Gast-WLAN geebnet, soll man ihnen über on.here auch Zugriff auf bestimmte Geräte geben können, etwa für die Lampen im Gästezimmer oder zum Streamen eigener Filme auf das Smart-TV. Das konnten wir mangels Material auf die Schnelle nicht ausprobieren.

Das große Plus von Google Wifi ist nicht die Hardware, denn andere WLAN-Verteilersysteme bringen dank ihres separaten Funk-Backbones dort, wo es darauf ankommt – auf Distanz – spürbar mehr Durchsatz. Das Pfund, mit dem Google Wifi wuchern kann, ist die sehr gut gemachte App für Android und iOS, die das Einrichten und Pflegen des WLAN-Verteilsystems leicht macht.

Wer sich mit dem Zwang zur Einbindung des Heimnetzes ins Google-Universum abfinden kann und lediglich "Internet überall" in Haus und Wohnung haben will, der findet in Google Wifi ein gutes Angebot. Die kleinen Macken, die wir im ersten Test fanden, dürften in den nächsten Monaten ausgemerzt werden.

Kommt es aber auf den Funkdurchsatz an, weil man einen richtig schnellen Internetanschluss auch in der letzten Ecke ausreizen will, dann muss man etwas mehr Geld in die Hand nehmen und wird mit Linksys Velop oder Netgear Orbi glücklicher.

Haben Sie das WLAN Ihres Routers schon mit einem Repeater verlängert und erzielen damit genug Durchsatz, dann gibt es keinen Grund, umzusteigen. Auch wer etwa seine Fritzbox nicht durch Google Wifi ersetzen will, ist mit einem passenden Fritz-Repeater als Ergänzung meist ebensogut und günstiger bedient.

[Update 26.6.2017 10:50: Passage zu MU-MIMO bei den WLAN-Merkmalen ergänzt.] (ea)