Hinter Schloss und Siegel

Seite 3: Voll und ganz

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Nach erfolgreicher Konfiguration ist es Zeit für ein erstes globales Vollbackup. ftplicity backup ist der passende Befehl dafür. Bei weiteren Durchläufen erstellt duplicity automatisch die kleineren inkrementellen Backups, wenn es im FTP-Archiv bereits einen Backup-Satz vorfindet. ftplicity list zeigt alle Dateien im Backup-Satz an. Mit ftplicity verify ist eine Überprüfung möglich. Der Befehl erzeugt unter anderem eine Liste aller geänderten Dateien, die ein inkrementelles Backup sichern würde.

ftplicity clean zeigt unvollständige Backup-Archive auf dem FTP-Server an. Eine Entfernung mit ftplicity clean --force ist unter Umständen nötig, falls ein Backup-Vorgang unterbrochen wurde und folgende Backups oder ein Verify Fehlermeldungen produzieren.

In der config-Variablen HOECHSTALTER lässt sich angeben, wie weit das inkrementelle Backup in die Vergangenheit zurückreichen soll. Die Voreinstellung beträgt vier Wochen (28D). Veraltete Backup- und Signaturketten können Sie sich mit ftplicity purge anzeigen lassen. Wenn Sie dem Befehl noch ein --force anhängen, fliegen sie aus dem FTP-Archiv heraus. duplicity ist dabei intelligent genug, keine Ketten zu löschen, die für die Wiederherstellung des Standes von vor vier Wochen nötig sind. Das jüngste Voll-Backup muss also stets erhalten bleiben und vertopft unter Umständen das FTP-Verzeichnis, wenn es zu viele alte Dateien enthält, die durch spätere Inkremente abgelöst wurden.

Daher ist es ratsam, von Zeit zu Zeit mit ftplicity full ein weiteres Voll-Backup zu erzwingen und anschließend veraltete Ketten mit ftplicity purge --force zu entfernen. Bei einem täglichen inkrementellen Backup und einem Höchstalter von vier Wochen sollte man bei genügend FTP-Platz etwa alle zwei Wochen ein Voll-Backup nachschieben, mindestens jedoch alle zwei Monate.

Ein automatisches, nächtliches Backup mit monatlichem Vollbackup lässt sich am einfachsten durch den Zeitplandienst cron realisieren. Hängen Sie dazu beispielsweise am Ende der Datei /etc/crontab die beiden folgenden Zeilen an:

00 5 * * * root /usr/local/bin/ftplicity backup
00 6 1 * * root /usr/local/bin/ftplicity full && /usr/local/bin/ftplicity purge --force

Sie sorgen dafür, dass cron täglich um 5:00 Uhr morgens ein inkrementelles Backup durchführt. Am Erstem jedes Monats werden ein Vollbackup nachgelegt und veraltete Ketten gelöscht. Die Ausgabe des Skriptes schickt der Dienst per E-Mail an den Root-Account.

Sie dürfen in keinem Fall vergessen, das fertig konfigurierte .ftplicity-Verzeichnis an einen sicheren, für Fremde unzugänglichen Ort zu kopieren. Denn falls die einzige Schlüsselkopie beispielsweise zusammen mit der Server-Platte "den Bach runter geht", wäre das Backup unwiederbringlich verloren.