Hintergrund: Leica vor Kultur-Revolution?

Seite 2: Strategiewechsel in Wetzlar?

Inhaltsverzeichnis

Zeichnet sich also ein Strategiewechsel in Wetzlar ab? Mehrere Gründe sprechen dagegen: So sind Optikhersteller schon aufgrund der Fertigungsabläufe bei der zeitintensiven Glasbearbeitung eher längerfristig aufgestellte Unternehmen – anders als Unternehmen aus dem Bereich CE. Letztere müssen in immer kürzeren Abständen geringfügige Modifikationen als Neuheiten verkaufen, um am Markt bestehen zu können.

Optik-Produktion bei Leica

(Bild: Leica)

Wenn Leica jetzt auf diese Innovationsgeschwindigkeit getrimmt würde, wäre das eine 180-Grad-Kehrtwende in der Marketingstrategie des Unternehmens. Unwahrscheinlich – auch allein deshalb, weil man sich vor nicht allzu langer Zeit mit der Reduzierung der Kamera-Namen auf Leica M und Leica S dazu bekannt hatte, mit nicht immer neuen Modell-Namen die Kameras im Bestand der Kunden abzuwerten.

Und: Man hatte damals den Fotohändlern offensichtlich auch Hoffnung gemacht, mit neuen Objektiven dafür zu sorgen, dass die Bestandskunden gerne häufiger in deren Läden kommen. Ein gern gehörtes Argument, denn mit Objektiven verdient der Handel noch Geld, mit Kameragehäusen weniger.