Im Auto durch die "erweiterte Realität": BMW zeigt "Mixed-Reality"-Parcours

Proof-of-Cocept: In Lissabon ließ BMW Journalisten mit VR-Headset auf dem Kopf einen virtuellen Parcours mit echten Autos befahren.

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(Bild: Wolfgang Groeger / BMW)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Holger Bleich

BMW zeigte anhand eines Prototypen, wie der Autokonzern reale Fahrzeuge ins Metaverse verfrachten könnte: Mit aufgezogener VR-Brille fährt man im Auto auf einer leeren Fläche einen virtuellen Parcours ab. Was von außen betrachtet unheimlich wirkt, funktionierte in der Praxis beim Testlauf in Lissabon tatsächlich. Es kostete die meisten anwesenden Journalisten allerdings ein wenig Überwindung, sich auf das Experiment einzulassen.

BMW hat für das Proof-of-Concept zwei nagelneue M2-Sportwagen-Modelle umgebaut: Auf der Mittelkonsole des Cockpits verarbeitet ein Tracking-System des Weilheimer Herstellers ART die Daten eines extrem hoch auflösenden VR-Headsets des finnischen Produzenten Varjo. Diese sowie die Fahrzeug-Positionsdaten laufen in einem Rechner auf, den BMW im Kofferraum verbaut hat und nicht zeigte. Es handle sich um einen "handelsüblichen Oberklasse-Gaming-PC", sagte ein BMW-Ingenieur

Auf der Mittelkonsole erfasst ein Tracking-System von ART die Bewegungen des Fahrers.

(Bild: Wolfgang Groeger / BMW)

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Der PC projiziert einen virtuellen Parcours ins Headset, in dem es gilt, Hindernissen auszuweichen und Coins einzusammeln. Der Clou dabei: Den virtuellen Bereich bildet das Headset nur auf den Festerscheiben ab, den Innenraum des Fahrzeugs sieht der Fahrer real durch die Kamera. Dadurch entsteht ein ungemein realer Eindruck der virtuellen Außenwelt.

Der Autor dieser Meldung ist vor dem Start in den Parcours eher skeptisch, tritt aber später das Gaspedal durch.

(Bild: Wolfgang Groeger / BMW)

Im realen Experiment sollten die anwesenden Journalisten zunächst je drei Runden auf der virtuellen Rennstrecke drehen. Stets konnte man beobachten, dass die erste Runde von einer gesunden Skepsis gegenüber der Anordnung geprägt war, bevor die Hemmungen fielen und das reale Gaspedal kräftiger gedrückt wurde.

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Konkrete Produkte hat BMW für sein "Mixed-Reality"-Konzept noch nicht in petto. Man könne sich aber einiges vorstellen, hieß es in Lissabon am Rande der Tech-Konferenz Web Summit. So sei möglich, mit dem System ein Fahrsicherheitstraining aufzusetzen. Oder man könne potenzielle Kunden ihr Fahrzeug in beliebigen, projizierten Umgebungen ausprobieren lassen. "Auf jeden Fall sind wir nun auch beim Metaverse dabei", schmunzelte der Ingenieur.

Hinweis: BMW hat die Reisekosten des Autors zum Web Summit übernommen. (hob)