Digitalisierung der Industrie: Wie Umati die Werkzeugmaschinen vernetzt

Seite 2: Demonstration von Umati auf der EMO

Inhaltsverzeichnis

Gesagt hat Prokop all das während einer Pressekonferenz auf der EMO im September 2019 in Hannover. Die EMO ist die größte Messe der Welt zum Thema Metallbearbeitung und war 2019 für Umati sehr wichtig: 70 Firmen haben 110 Maschinen mit dem Standard ausgerüstet und die Besucher der Messe konnten über eine Website live die Daten der Geräte empfangen. Die Demonstration zeigt, dass Umati in den Grundzügen funktioniert.

Per VPN übertragen die Maschinen mit Umati-Schnittstelle die Informationen an ein Data Hub, das T-Systems für die Messe eingerichtet hat. 28 verschiedene Software-Produkte sind ebenfalls mit dem Hub verbunden und verarbeiten die Daten, etwa indem sie bestimmte Informationen auf einer Website anzeigen. Damit ist Umati nicht nur für die Werkzeughersteller und ihre Kunden ein Fortschritt, auch für Softwareentwickler ergeben sich neue Möglichkeiten. So lassen sich etwa die Daten von unterschiedlichen Maschinen und Herstellern einfach in einem Dashboard zusammenführen und anzeigen.

Den neuen Datenreichtum können die Software-Firmen weiter verarbeiten. So können Sie etwa Predictive Maintenance umsetzen, die vorausschauende Wartung. Ziel ist es, Störungen zu erkennen bevor sie auftreten und schon früh Gegenmaßnahmen einzuleiten.Das geht nur, wenn die grundlegenden Daten dafür vorhanden sind.

Ein Beispiel: Der Profitrainer von Heller ist eine kleine Werkzeugmaschine, die Nutzer per CNC steuern und Unternehmen vor allem in der Ausbildung einsetzen. Auf der EMO läuft die Fräse mit einer Drehzahl von genau 5398 Umdrehungen pro Minute.

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Das sieht man der Spindel nicht an, wenn man sie beobachtet, aber über eine Website kann man diesen Wert live abrufen – mit einer Verzögerung von etwa einer Sekunde.

Daten, die über die Schnittstelle Umati übertragen werden.

Dort steht nicht nur die aktuelle Drehzahl, sondern der Website-Besucher kann dort weitere Basisdaten abrufen: Die Maschine hat man 2019 gebaut, als Software kommt Sinumerik von Siemens in der Version 6.12 zum Einsatz und die Seriennummer des Profitrainers lautet M55341.

Nur drei Datensätze werden auf der EMO übertragen:

  • Erkennung von Maschinen unterschiedlicher Hersteller
  • Überblick, ob die Produktion läuft
  • Überblick über den Status der Werkzeugmaschine

Wenn die erste Version von Umati fertig ist, sollen weitere Datensätze hinzukommen. Dabei geht es um Daten, die eine geringe Update-Frequenz besitzen – sie sollen etwa ein Mal pro Sekunde abgerufen werden:

  • Die Teile eines Auftrags.
  • Die Laufzeit eines Auftrags.
  • Die folgenden Aktivitäten.
  • Fehler und Warnungen.
  • Informationen für die Berechnung von Leistungskennzahlen.
  • Daten über den Verbrauch von Energie und Material.
  • Die Daten des herzustellenden Werkzeugs.

Anschließend sollen etwa der Betriebszustand, Prozess-Analysen oder eine Maschine-zu-Maschine-Kommunikation hinzukommen.

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