Digitalisierung der Industrie: Wie Umati die Werkzeugmaschinen vernetzt

Seite 4: Internationale Akzeptanz

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Umati ist zwar hauptsächlich ein Projekt des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, aber auch international zeigen Verbände an der Schnittstelle Interesse. So haben die Konsortien ProdNEt aus der Schweiz, Edgecross aus Japan und NCLink aus China an Umati mitgearbeitet. Weitere Verbände aus Europa unterstützen die Schnittstelle ebenfalls und einer aus Taiwan. "Andere werden hinzukommen, wenn Umati weiter Fahrt aufnimmt", sagt Prokop.

Das hört sich gut an, aber ein großer Name fehlt: Die Association for Manufacturing Technology, der schwergewichtige Branchenverband aus den USA. Denn der hat mit MTConnect seinen eigenen Standard, der in Nordamerika und zum Teil in Asien weit verbreitet ist. Immerhin: MTConnect und Umati stimmen sich bei der Beschreibung der Daten ab, setzen sie jedoch anders um.

Umati umfasst nur die Werkzeugmaschinen. In verwandten Gebieten wie der Robotik gelten schon wieder ganz andere Standards, weil die Daten für den produktiven Einsatz anders beschrieben werden müssen. Hier liegt es mindestens am übergeordneten Verband, dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, einen übergeordneten Standard zu koordinieren, der alle Spezialinteressen berücksichtigt – keine leichte Aufgabe.

Prokop bleibt realistisch: "Im komplexen industriellen Umfeld wird es voraussichtlich nie ganz so einfach werden wie für Konsumenten mit der USB-Schnittstelle", sagte der Vorsitzende des VDW während der EMO 2019. "Aber als Zielvorstellung eignet sich der USB-Stecker hervorragend."

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(str)