Kernel-Log: Apple verschlankt Cups

Seite 3: Staccato: Btrfs, Util-Linux

Inhaltsverzeichnis

Kernel

  • Einen guten Überblick über Btrfs liefert Josef Bacik im Artikel "Btrfs: The Swiss Army Knife of Storage", der zur Februar-Ausgabe des Usenix-Magazin ";login:" gehört. Der Btrfs-Entwickler erwähnt dabei auch einige Nachteile des experimentellen Dateisystems – etwa hohe Latenzen bei Direct I/O, durch die Btrfs bei den Arbeitsweisen von Unternehmens-Datenbanken häufig langsamer arbeite als XFS oder Ext4.
  • Kernel-Hacker Matthew Garret versucht mit dem Blog-Eintrag "Some things you may have heard about Secure Boot which aren't entirely true" einigen Mythen entgegenzuwirken, die sich seiner Ansicht nach um das Schlagzeilen machende Secure Boot ranken.
  • Mdadm- und MD-Betreuer Neil Brown und Isolinux-Entwickler H. Peter Anvin haben in einer Diskussion klargestellt, dass die Metadaten-Formate 1.0 und 1.2 des Software-RAID-Codes von Linux am besten mit Boot-Loadern harmonieren; 1.2 erfordere spezielle Unterstützung durch den Boot-Loader, unterstütze aber Funktionen wie Größenänderungen.
  • Jim Gettys verweist in seinem Blog auf einige Videos, welche die die Problematik von "Bufferbloat" illustrieren. Dies Schlagwort steht für einige Probleme, die durch zu exzessives Puffern von Daten in Netzwerk-Hardware entstehen. Gettys und einige andere warnen seit einigen Monaten vor Bufferbloat; für Linux 3.3 aufgenommene Änderungen können das Problem mindern.
  • Josh Boyer, einer der Betreuer des Kernel-Pakets in Fedora, hat im Rahmen einer Diskussion erläutert, warum er und seine Kollegen selbst eine neue Major Version des Kernels als reguläres Update für Distributionen herausgeben, die mit älteren Kernel-Versionen veröffentlicht wurden. Die meisten anderen Mainstream-Distributionen wagen keine solche Sprünge in der Kernelversion.

Kernel-Umland ("Plumbing layer"), Userland-Treiber, Entwicklertools, ...

  • Karel Zak hat die zweite Vorabversion der Werkzeugsammlung util-linux 2.21 veröffentlicht. Neben den bereits in einem früheren Kernel-Log erwähnten Verbesserungen enthält sie eine neu geschriebene Version des Programms login, das nur noch Pam-Authentifizierung unterstützt und einige der Funktionen lernt, die bislang Suse-spezifisch waren; Zak erläutert Details in einem Blog-Eintrag. In einem anderen Eintrag stellt er das ebenfalls für 2.21 vorgesehen Programm prlimit vor, mit dem sich die Ressourcen limitieren lassen, die ein Prozess nutzen darf.
  • Die Entwickler des Projekts Hplip (Hewlett-Packard's Linux Imaging and Printing Software) haben die Version 3.12.2 ihres Treiberframeworks veröffentlicht, das über zweitausend Drucker und Multifunktionsgeräte von HP anspricht. Zu den Neuerungen zählen laut den Release Notes Unterstützung für einige HP LaserJet Pro der Serien 300 und 400.
  • Zur Erkennung der verwendeten Distribution bringt Systemd in Zukunft eine Datei /etc/os-release mit, die die distributionsspezifischen Dateien in /etc (redhat-release, SuSE-release, debian_version etc.) ersetzen soll. Lennart Poettering erläutert die Hintergründe für diesen Schritt in einem Blog-Eintrag.
  • Lucas De Marchi hat die Version 5 von kmod freigegeben, das in den Entwicklerzweigen einiger Distributionen bereits die Module-Init-Tools ersetzt hat.
  • Junio C Hamano hat Git 1.7.9.1 veröffentlicht.
  • Die KVM-Entwickler erklären in einem Blog-Eintrag, wie man beim Einsatz des paravirtualisierten Netzwerk-Treibers virtio-net die Performance steigern kann, indem man den Treiber zusammen mit vhost-net verwendet.
  • Die Entwickler von Libvirt haben die Version 0.9.10 ihrer Bibliothek veröffentlicht, die zwischen verschiedenen Virtualisierungstechniken und Management-Tools vermittelt.
  • Alasdair G Kergon hat eine neue Version von LVM2 vorgestellt, mit der sich die bei Linux 3.2 eingezogene Unterstützung für Thin Provisioning nutzen lässt.
  • Die Ende Januar freigegebene Version 2.4.12 der Libgphoto bringt Unterstützung für weitere Kameras; darunter die CoolPix-Modelle P7000, P7100, P500, L120, L23, S5100 und S3100 von Nikon und die Canon-PowerShot-Varianten A2000IS und A3100IS.
  • Knapp ein Jahr nach der Version 1.0.24 hat das Alsa-Projekt Ende Januar die Version 1.0.25 seiner Audio-Treiber, -Bibliotheken und -Werkzeuge freigegeben. Das Wiki liefert eine Übersicht der Änderungen; die meisten Verbesserungen an den Audio-Treibern sind bereits im Laufe des letzten Jahres in den Linux-Kernel eingezogen.

LKML-Diskussionen

  • Vivek Goyal hat Patches zur Diskussion gestellt, durch die das Userspace-Programm resizepart dem Kernel mitteilen kann, wenn sich die Größe einer Partition geändert hat. Nach dem Vergrößern einer Partition mit fdisk, parted und Co. kann der Kernel so im laufenden Betrieb von den neuen Gegebenheiten erfahren und den zusätzlichen Platz nutzen.
  • Rakib Mullick hat einen Prozess-Scheduler vorgestellt, der nach dem "Barbershop Load Distribution Algorigthm" (BLD) arbeitet.
  • KVM-Betreuer Avi Kivity hat einige Überlegungen zu einer neuen, besseren Programmierschnittstelle für KVM zur Diskussion gestellt.
  • VMware arbeitet darauf hin, Treiber für das Virtual Machine Communication Interface (VMCI) und VMCI Sockets (vsock) in den Kernel einzubringen, damit der Linux-Kernel von Haus aus besser mit VMware-Produkten zusammenarbeitet.
  • Bereits Anfang des Monats gab es eine längere Debatte um ein vermeintliches Fehlverhalten der GCC 4.7 beim Übersetzen des Kernels. Linus Torvalds meldete sich dort mehrfach zu Wort und kritisierte die GCC-Entwickler; LWN.net liefert einige Hintergründe in dem Artikel "Betrayed by a bitfield".

Weitere Hintergründe und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich in den vorangegangenen Kernel-Logs auf heise open und in c't. Neue Ausgaben des Kernel-Logs werden auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog" erwähnt; die englischen, bei den Kollegen von "The H" erscheinenden Übersetzungen auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog2". Gelegentlich zwitschert der Autor des Kernel-Logs unabhängig davon über einige Kernel-Log-Themen bei Identi.ca und Twitter als "@kernellogauthor". (thl). (thl)