Kernel-Log: Schwierigkeiten mit Hardware und "3.0"

Seite 2: Versionsstatus, Diskussionen, Staccato

Inhaltsverzeichnis

Greg Kroah-Hartman hat den Stable-Kernel 2.6.38.7 sowie die Longterm-Kernel 2.6.32.41 und 2.6.33.14 freigegeben. Die beiden erstgenannten halten die übliche Aufforderung zum Wechsel auf die neuen Versionen, denn unter den kleineren in Stable- und Longterm-Kernel einfließen Änderungen sind manchmal auch Korrekturen für Sicherheitslücken.

Die Stable-Kernel 2.6.39.1 und 2.6.38.8 sind gerade in Vorbereitung; sie dürften vermutlich am Wochenende erscheinen, da die Zeit zum Einreichen von Kommentaren am Freitag Nachmittag endet. Die Pflege der 38er-Serie will Kroah-Hartman mit 2.6.38.8 einstellen; er rät zum Umstieg auf den Kernel 2.6.39.

Mehrere Leser – darunter auch einige Kernel-Hacker – haben uns gebeten, doch häufiger wichtige Diskussionen auf den Mailinglisten der Kernel-Entwickler kurz zu erwähnen und zu verlinken, da es aufgrund der vielen Mails schwierig sei, der LKML zu folgen. Wenn sich dort interessante Dinge tun, würden sie es aber gerne erfahren, um die Diskussionsbeiträge selbst zu sichten; eine Zusammenfassung der Diskussion wäre gar nicht nötig. In den nächsten Ausgaben des Kernel-Logs werden wir einige solche Kurz-Verweise auf wichtige Mitteilungen oder Diskussion aufzunehmen, um zu testen, ob diese Form Anklang bei den Lesern findet.

  • Eine längere LKML-Diskussion entstand um die Idee, Fsync-Aufforderungen im Laptop-Mode nicht zu honorieren, damit Festplatte länger im Stromsparmodus verweilen können (u. a. 1, 2). Bekannte Kernel-Hacker erläutern daraufhin, warum das eine schlechte Idee ist; darunter auch Linux-Urgestein Theodore 'tytso' Tso. Möglicherweise führt die Diskussion mittelfristig zu einer Lösung, die alle Beteiligten halbwegs zufrieden stellt.
  • In "AAARGH bisection is hard" tauschen sich einige Entwickler mit Linus Torvalds über Vorteile, Ansätze und Probleme der Fehlersuche mit "Git Bisect" aus.
  • In "[RFC] ARM Subarchitecture group maintainership" diskutieren die Entwickler einige teilweise bereits umgesetzte Ansätze, um die Zusammenarbeit zwischen den ARM-Entwicklern zu verbessern und den ARM-Code im Kernel aufzuräumen.

Kernel

  • Luis R. Rodriguez hat die finale Version von compat-wireless 2.6.39 zum Download freigegeben. Mit ihr lassen sich die WLAN- und Bluetooth-Treiber von Linux 2.6.39 unter Linux-Kerneln seit 2.6.26 einsetzen.
  • Der bei Atheros angestellte Rodriguez hat einige Videos auf YouTube veröffentlicht, die Informationen zur Entwicklung von WLAN-Treibern für Linux liefern.
  • RCU-Kernel-Betreuer Paul E. McKenney weist in seinem Blog auf eine Aktualisierung des laufend fortgeschriebenen Buch zur parallelen Programmierung hin, die unter anderem im Anhang die Entwicklung von RCU (Read-Copy Update) im Kernel erläutert.

Unterstützung für Grafikhardware

  • Jeremy Huddleston hat den X-Server 1.10.2 veröffentlicht, der einige Fehlerkorrekturen bringt.
  • Das kürzlich freigegebene Treiberpaket xf86-video-ati 6.14.2 beseitigt einige Fehlerunter anderem im Tiling-Code für Fusion-GPUs. Mit der neuen Version des Open-Source-Grafiktreibers für Radeon-GPUs lassen sich zudem einige Beschleunigungsfunktionen der Cayman-GPUs verwenden, die auf den Radeon-HD-Grafikkarten der Serie 6900 sitzen. Um diese zu nutzen ist unter Umständen eine aktuelle Entwicklerversion des Linux-Kernels nötig. In den Entwicklerzweig von Mesa 3D sind erste Teile des Codes zur 3D-Unterstützung bei Cayman-GPUs eingezogen; der Shader-Compiler kann allerdings noch nicht mit der Shader-Hardware dieser GPUs umgehen. Alex Deucher hat derweil Patches zur Begutachtung gestellt, durch die das DRM-Subsystem AMDs Llano APUs unterstützt, die in den kommenden Wochen auf den Markt kommen sollen.

Kernel-Umland ("Plumbing layer"), Userland-Treiber, Entwicklertools, ...

Weitere Hintergründe und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich in den vorangegangenen Kernel-Logs auf heise open und in c't. Neue Ausgaben des Kernel-Logs werden auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog" erwähnt; die englischen, bei den Kollegen von "The H" erscheinenden Übersetzungen auf den Identi.ca- und Twitter-Konten "@kernellog2". Gelegentlich zwitschert der Autor des Kernel-Logs unabhängig davon über einige Kernel-Log-Themen bei Identi.ca und Twitter als "@kernellogauthor". (thl). (thl)