Kernel-Log – Was 2.6.36 bringt (1): Grafik

Seite 2: AMD, Nvidia und KMS-Debugging

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Den Nouveau-KMS-Treiber haben die Entwickler kurzfristig um Unterstützung für Grafikchips der Fermi-Generation erweitert, nachdem einer der Hauptentwickler des Treiber so eine Karte erhalten hatte (u. a. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7). Fermi-GPUs sitzen auf den im März vorgestellten GeForce-GTX-Modellen 470 und 480 und einigen weiteren, zwischenzeitlich eingeführten Modellen der 400er-Serie. Verbessert haben wollen die Kernel-Entwickler auch die Suspend- und Resume-Unterstützung für die Karten der GeForce-Familien bis einschließlich der 7000er-Serie sowie die Unterstützung für DisplayPort und Hotplug bei den GeForce-Serien 8000, 9000, 100, 200 und 300.

Der KMS-Treiber für Radeon-Karten beherrscht nun Underscan, um die Bildgröße besser auf digital angesteuerte Bildschirme anpassen zu können, die automatisch Overscan aktivieren. Der Treiber bietet jetzt auch Funktionen zum Auslesen der in neueren Radeon-GPUs integrierten Temperatursensoren, unterstützt bei Notebooks die Funktionstasten zum Aktivieren von externen Monitoranschlüssen besser und beherrscht die Audio-Ausgabe via HDMI bei den Mainboard-Chipsätzen RS600, RS690 und RS740.

Bei R300- und R500-Grafikchips bieten die Treiber nun alles nötige zur Nutzung der HyperZ genannten Beschleunigungsfunktionen rund um die Handhabung von Tiefeninformationen. Die Tiling-Untersütztung für die Grafikchips der R600, R700 und R800-Serien (2000er-Serie und später) soll die 2D- und 3D-Performance der Treiber steigen (u. a. 1, 2, 3)

DRM-Subsystem-Maintainer Dave Airlie erwähnt in seine Haupt-Git-Pull-Request noch einige weitere Neuerungen – das Big Kernel Lock (BKL) etwa wird ab 2.6.36 nur noch vom Treiber-Code für einige veraltete Intel-Grafikchips der 800er-Familie genutzt, was Skalierbarkeit und Performance des Codes verbessern sollte.

Über KDB-Entwickler Jason Wessel stieß ferner Unterstützung für die Debugger KGDB und den erst bei 2.6.35 integrierten KDB (Kernel Debugger) zum DRM-Code und dem Intel-KMS-Treiber. Zusammen mit Änderungen am KGDB/KDB-Code ermöglicht das mit dem Intel-Treiber den Wechsel auf eine Debugger-Shell, um dort etwa die Ursache für einen Absturz des X-Servers analysieren zu können, wenn der Wechsel auf eine Textkonsole nicht mehr möglich ist und keine serielle Konsole konfiguriert ist. Ein etwas älteres YouTube-Video demonstriert die Technik.