Macoun 2011: Mac- und iOS-Entwickler trafen sich in Frankfurt

Seite 3: Minority-Report für Arme

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Gestenerkennung mit dem iPad führte Andy Abgottspon vor. Seine Erfahrungen fließen in das demnächst erscheinende Spiel "Meteora" ein.

Abgefahrene Themen müssen nicht unbedingt irrelevant für die Praxis sein. Das bewies Andy Abgottspon mit seinen Ausführungen zur visuellen Gestenerkennung mit iOS. Bewaffnet mit reichlich Sourcecode, einigen Demos und einem iPad 2 führte er mit Hilfe der eingebauten Kamera seinen "Minority Report für Arme" vor. Dass das Ganze nicht nur eine nette Demo ist, sondern durchaus reif für den Alltag, will Abgottspon mit "Meteora" beweisen. Das Flugspiel steuert man komplett über Handgesten. In einer ersten Live-Demo gelang dies überraschend gut. Laut dem Entwickler soll es in Kürze im App Store bereit stehen.

Norbert Doerner ging auf die verschiedenen Möglichkeiten für Entwickler ein, Dateien zwischen iOS-Gerät und Mac auszutauschen. Die einfachste, aber kabelgebundene Lösung ist die iTunes-Dateifreigabe. Eleganter geht es über die Integration von Cloud-Services, etwa über Dropbox oder die in Kürze startende iCloud. Doerner erläuterte die Vor- und Nachteile der Lösungen und scheute sich nicht, über den Tellerrand zu schauen und Windows als zu unterstützendes Betriebssystem zu erwähnen.

Ganz im Zeichen des UI standen die letzten Vorträge von Frank Illenberger und Ortwin Gentz. Letzterer ging auf die Möglichkeiten ein, die eigene Programmoberfläche umzugestalten und eine App beispielsweise mit einem Lederlook auszustatten. Was unter iOS 4 noch reichlich Verrenkungen erforderte, geht mit iOS 5 schon leichter. Wer aber Apps schreiben möchte, die auch auf älteren Geräten laufen, muss nach wie vor tief in die Trickkiste greifen.

Illenberger verwendete seine Zeit komplett auf ein zunächst recht simpel anmutendes Thema: Das Zeichnen einer geraden Linie auf dem Bildschirm. Sofern man sich nicht näher damit befasst und das Ergebnis nicht ganz so wichtig ist, stimmt diese Einordnung auch. Nimmt man aber Auflösungsunabhängigkeit und Anti-Aliasing mit in die Gleichung auf, gerät die Aufgabe zu einem schwierigen Unterfangen. Wie man eine Linie an die gewünschte Stelle zeichnet, ohne dass sie weder unscharf und verschwommen wird noch dicker oder dünner als gewünscht, zeigte Illenberger an ausführlichen Beispielen.

Zu allen Vorträgen gibts es übrigens Videos und Demo-Sourcecodes zum kostenlosen Download auf der Macoun-Website. Das Material der vergangenen Jahre ist bereits online, das für 2011 soll in Kürze folgen.