Make-loses Java mit der z2-Environment

Seite 4: Fazit

Inhaltsverzeichnis

In Anwendungen mit vielen Projekten ist es wünschenswert, dass der Entwickler nur die Projekte in seinem Entwicklungs-Workspace vorhalten muss, an denen er gerade arbeitet. z2 ermöglicht das, indem sie den Workspace als ein weiteres Komponenten-Repository mit höherer Priorität betrachtet. Praktisch bedeutet das, dass Entwickler wirklich nur die zu modifizierenden Projekte auschecken müssen und dass die lokale z2-Runtime Modifikationen an diesen aufnimmt, ohne die Arbeit anderer Entwickler zu beeinträchtigen. Stellt ein Programmierer die erwünschten Modifikationen schließlich in die Versionsverwaltung zurück, werden sie für alle Entwickler sichtbar und effektiv.

Allerdings gibt es hierbei einen Haken: Entwicklungsumgebungen wie Eclipse leben davon, dass Projekte im Workspace kompilierbar sind. Einzeln ausgecheckte Projekte haben aber in der Regel eine Vielzahl von Abhängigkeiten an weitere Schnittstellen- und Implementierungstypen und sind ohne ihre Sichtbarkeit auf dem Java-Classpath nicht kompilierbar. Hierfür kommt ein kleines, aber wichtiges Tool zum Einsatz: das Eclipse-Plug-in Eclipsoid.

Dieses Plug-in ist Teil der z2-Distribution und lässt sich via localhost vom laufenden System installieren. Es löst das Classpath-Problem und nutzt dabei aus, dass die laufende z2-Umgebung schließlich alle Projektabhängigkeiten kennt und alle Kompilate bereitstellen muss. Dazu lädt Eclipsoid sämtliche benötigten Abhängigkeiten vom laufenden System und stellt sie den Workspace-Projekten zur Verfügung. Damit ist es möglich, ohne zusätzliche Infrastruktur und ohne Verzicht auf Kompilationschecks in der Entwicklungsumgebung auf beliebigen Teilmengen einer Anwendung zu arbeiten und lokal zu testen.

Mit der z2-Environment steht ein innovativer Ansatz zur Entwicklung und zum Betrieb von Java-Entwicklungen bereit. Statt sich auf Optimierung und Komplexitätsbewältigung in der Softwareproduktion per Make, Build und Continuous Integration zu fokussieren, wird das komplette Make-Problem entfernt. Durch den systemzentrischen Ansatz erleichtert z2 die Entwicklung, Wartung und Verteilung komplexer, modularisierter Lösungen.

Der Ansatz kann direkt auf der Website ausprobiert werden. Es stehen grundlegende Distributionen und eine erweiterte zur Entwicklung mit dem Spring Framework als Open Source zur Verfügung. Die ZFabrik Software KG bietet Beratung und Support für z2 an.

Klaus Wriessnegger
war bei der SAP AG an der Entwicklung der hauseigenen Programmiersprache ABAP beteiligt. Er leitete dort auch Java-Projekte, wobei er die Vorteile des eher skriptartigen ABAP-Systems vermisste. In seiner jetzigen Rolle als Entwicklungsleiter bei der Original1 GmbH fand er mit der z2-Environment eine Antwort auf dieses Problem bei der Java-Entwicklung.
(ane)